Planungen für neue Gastronomie an der Mole könnten ab Herbst umgesetzt werden
Radolfzell bekommt sein Ufer zurück
Radolfzell. Im Frühjahr 2022 soll der Startschuss gegeben werden für die neue Gastronomie an der Radolfzeller Mole. Das verkündeten Oberbrürgermeister Martin Staab und Norbert Reuter, der Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz jüngst im Rahmen eines Pressetermins. Bis es soweit ist, muss aber zunächst noch ein Vorhabenbezogener Bebauungsplan für das Areal aufgestellt werden. Im sogenannten digitalen Umlaufverfahren, in dem der Gemeinderat derzeit seine Beschlüsse fassen muss, weil Sitzungen mit persönlicher Anwesenheit nicht durchführbar sind, konnte sich das Gremium allerdings nicht auf einen entsprechenden Beschluss verständigen.
Die Freie Grüne Liste verweigerte hier ihre Zustimmung. »Für die FGL Fraktion sind Bebauungsplanverfahren mit den vom Gemeinderat abzuwägenden Stellungnahmen von BürgernInnen und Behörden in der Regel keine Angelegenheiten, die im Umlaufverfahren zu beschließen sind. In diesem Fall gibt es keinen nachvollziehbaren Grund, warum auf einer ordentlichen Beratung und Beschlussfassung in einer Gemeinderatssitzung verzichtet werden soll«, teilt der Fraktionsvorsitzende Siegfried Lehmann hierzu mit. Damit muss ein entsprechender Beschluss auf die nächste Präsenz-Sitzung des Gremiums verschoben werden. Diese findet aber bereits am Dienstag, 14. April im großen Saal des Milchwerks statt.
Bauarbeiten sollen Ende des Jahres beginnen
Wenn dann alles unter Dach und Fach ist, soll nach Abriss des bestehenden Gebäudes im Herbst dieses Jahres der Bau für das neue Gastronomiegebäude in Form eines Bootshauses beginnen. Vorhabenträger sind die Stadtwerke Konstanz. Sie rechnen mit einer Bauzeit von 14 Monaten, womit eine Eröffnung im Frühjahr 2022 möglich wäre. »Unser Ziel ist es an der Mole etwas zu entwickeln, was dem Ort auch gerecht wird«, betont Norbert Reuter. Entstehen soll eine Ganzjahresgastronomie mit 80 Plätzen im Erdgeschoss, weiteren 30 auf einer Galerie im Obergeschoss, einer Terrasse mit Platz für 60 Gäste und einem Biergarten an der Molenspitze in dem bis zu 300 Gäste Platz finden. 2,65 Millionen Euro wollen die Stadtwerke in das Projekt investieren. Pächter wird Florian Zimmermann, der hier ein ähnliches Konzept umsetzen will wie in der »Eilgut Halle« Lindau. Im Fokus sollen alte Motorräder stehen, die der Radolfzeller Julius Maier in den 1920er Jahren in der Löwengasse unter der Marke »Champion« hergestellt hat.
Investition soll Wirtschaft ankurbeln
»Wir freuen uns, dass sich der Tourismus in Radolfzell im vergangenen Jahr gut entwickelt hat und wollen mit der Investition auch dazu beitragen, dass die Wirtschaft nach diesem Ausnahmejahr mit den Corona-Beschränkungen wieder angekurbelt wird«, erklärte Reuter.
Im Zuge des Projekts kauft die Stadt Radolfzell den Uferstreifen zurück, der sich ursprünglich im Besitz der Bahn und später der Bodensee-Hafengesellschaft befand. Für rund 330.000 Euro wechseln die insgesamt 22.000 Quadratmeter zwischen Konzertsegel und Herzenbad den Besitzer.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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