Gemeinderat stimmt mit 16 zu 8 für die modifizierte Vorzugsvariante
Radolfzell bekommt eine »light«-Unterführung
Radolfzell. Auf diese Entscheidung hat Radolfzell viele Jahre lang gewartet: Um die Stadt näher an den See zu bringen, hat sich der Gemeinderat in seiner heutigen Sitzung dazu entschlossen, die 8,50 Meter breite modifizierte Vorzugsvariante »light« zu realisieren. Das Gremium stimmt mit 16 Ja und acht Nein-Stimmen, bei einer Enthaltung, für die Realisierung einer Unterführung. Damit ist klar, wie die Radolfzeller zukünftig an den See kommen werden: untendurch.
Nach derzeitigem Stand der Dinge wird die abgespeckte Vorzugsvariante rund 22,9 Millionen Euro kosten, darüber informierte Oberbürgermeister Martin Staab jüngst im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung. Nichts ändert sich hingegen bei der Förderung durch das Regierungspräsidium. Wie Staab erklärte, orientiere sich die 7,7 Millionen Euro an Fördermittel am Vorhaben. Dies bedeutet: Bei einer Brückenlösung hätte man angesichts des RP-Zuschusses keine Aussagen tätigen können, bei einer Unterführung egal in welcher Form, Breite und Höhe bleiben die 7,7 Millionen Euro bestehen. Wie der Radolfzeller Rathauschef weiter ausführte, stehen vier Millionen Euro auf Abruf für das Vorhaben bereits bereit. Auch FDP-Fraktionssprecher Jürgen Keck hob hervor, dass ihm ein Schreiben von Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer vorliege, in dem die Förderung in voller Höhe in Aussicht gestellt werde.
FGL-Fraktionssprecher Siegfried Lehmann, der zu den Gegner einer Unterführung zählt, sprach sich dafür aus, den Bürgern den Ratsbeschluss im Rahmen eines Bürgerentscheids vorzulegen. Nur dann würde es seiner Meinung nach wieder zu einer »Befriedung der Stadt« kommen. Sein Antrag hierfür fand im Gremium allerdings nicht die nötige Mehrheit.
Welch Bedeutung dem Beschluss indes beigemessen wurde, machte sich bei der Abstimmung deutlich: Es wurde namentlich votiert.
Die Abstimmung auf einen Blick: Für die »light«-Unterführung sprachen sich Richard Atkinson, Jürgen Keck, Manfred Brunner (alle FDP), Bernhard Diehl, Helmut Villinger, Lorenz Thum, Antje Hauck, Hermann Leiz, Stefan Neumeir (alle CDU), Gabriel Deufel, Walter Hiller, Martin Aichem (alle Freie Wähler), Norbert Lumbe, Derya Yildirm, Susann Göhler-Krekosch und Reinhard Rabanser (alle SPD) aus. Dagegen stimmten Christof Stadler, Martina Gleich (beide CDU), Dietmar Baumgartner (Freie Wähler), Siegfried Lehmann, Thilo Sindlinger, Nina Breimaier, Waltraut Fuchs und Beate Giesinger (alle FGL). Oberbürgermeister Martin Staab enthielt sich bei der Abstimmung.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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