Spendenvergabe muss erstmals ohne Festakt erfolgen
Premiere für die Messmer Stiftung

Messmer Stiftung | Foto: Arnulf Heidegger und Petra Bialoncig vom Stiftungsvorstand der Messmer Stiftung vor einem Porträt der Stifterfamilie in der Geschäftsstelle der Stiftung. swb-Bild: dh
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Radolfzell. Eigentlich ist die Spendenvergabe der Messmer Stiftung, die jedes Jahr Anfang Mai im Gedenken an die Geburtstage der beiden Stifter Werner und Erika Messmer stattfindet immer in Grund zu Feiern. Im kleinen Saal des Milchwerks kommen die Vertreterinnen und Vertreter der bedachten Vereine und Organisatoren zusammen, ein Musterprojekt wird vorgestellt und „es ergeben sich viele Gespräche und ein anregender Austausch nach der offiziellen Feierstunde“, erinnert sich Arnulf Heidegger vom Stiftungsvorstand im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. Ganz anders sieht es in diesem Jahr aus. Corona-Bedingt muss der Festakt ausfallen. Die gute Nachricht ist, eine Spendenvergabe findet trotzdem statt.

450.000 Euro für gemeinnützige Zwecke

Im Rahmen eines Pressetermins in der Geschäftsstelle mit Vertretern der Messmer Stiftung wurden die Rahmenbedingungen der diesjährigen Spendenvergabe bekannt gegeben. „Dieses Jahr erfolgt die Ausschüttung eines erfolgreichen Jahres 2019“, erklärt Heidegger. 450.000 Euro stehen für die Bereiche Bildung, Kultur, Soziales und Sport zur Verfügung. „Wir müssen allerdings damit rechnen, dass wir aufgrund der Corona-Krise in den kommenden Jahren etwas weniger ausschütten können“, vermutet Heidegger. Denn die Ausschüttungssumme orientiert sich an dem, was die Stiftung pro Jahr erwirtschaften kann. Das Stiftungskapital darf dafür nicht herangezogen werden.

Einige Projekte noch in der Schwebe

Von den insgesamt 450.000 Euro werden indes zunächst nur rund 350.000 Euro abgerufen. „Einen Teil der zugesagten Summe müssen wir noch zurückhalten, weil noch nicht sicher ist, ob die entsprechenden Projekte aufgrund der Corona-Pandemie dieses Jahr umgesetzt werden können“ Erklärt Petra Bialoncig, ebenfalls vom Stiftungsvorstand. Insgesamt sind dennoch auch dieses Jahr wieder rund 150 Förderanträge bei der Stiftung eingegangen. 130 davon konnten bewilligt werden.

Verstärktes Engagement für die Uni Konstanz

Zum ersten Mal kann die Universität Konstanz in diesem Jahr dank der Messmer Stiftung den „Wissenschaftspreis der Messmer Stiftung“ vergeben. Dieser soll frisch gebackenen Doktoren dabei helfen, die Finanzierungslücke zu schließen, die sich häufig zwischen Ende der Promotion und Beginn der Habilitation ergibt. Der Preis soll zum Start des Akademischen Jahrs im Oktober an der Uni Konstanz vergeben werden. In welchem Rahmen diese stattfinden kann, wird sich noch zeigen müssen. Daneben zählt auch das MaxCine Projekt des Max-Planck-Instituts für Ornitologie in Möggingen wieder zu den Spendenempfängern, welches letztes Jahr bei der Spendenvergabe als Musterprojekt vorgestellt wurde. Größter Empfänger ist, fast schon traditionell, die Stadtverwaltung Radolfzell, die Gelder für die Umsetzung verschiedener Projekte erhält. Aber auch Sozialstationen und Vereine in der Stadt und den Ortsteilen dürfen sich dieses Jahr wieder über eine Spende der Messmer Stiftung freuen.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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