Dramatische Personalsituation bei Aktion am Radolfzeller Klinikum beklagt
Pflege darf nicht auf der Strecke bleiben

Ver.di Pflege | Foto: Vor dem Radolfzeller Klinikum wurde mit einer Protestaktion auf die schlechte Personalsituation in den Pflegeberufen hingewiesen. swb-Bild: ver.di
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Radolfzell. Im Rahmen des „Internationaler Tag der Pflege“ am Freitag forderte die Gewerkschaft ver.di ein Sofortprogramm für mehr Personal mit einer Protestaktionen von Beschäftigten vor dem Klinikum Radolfzell, die dort ihre "Wunschzettel" plakativ an einer Leine vor dem Klinikum platzierten.

Mit der Forderung nach einem Sofortprogramm der Bundesregierung zur Schaffung von 20.000 zusätzlichen Vollzeitstellen in der Pflege und zahlreichen Aktionen erinnerten die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und betroffene Beschäftigte am „Internationalen Tag der Pflege“ an die zunehmend dramatische Personalsituation an vielen Kliniken. Unter dem Motto „Auf der Strecke geblieben“ protestierten dabei bundesweit tausende Beschäftigte gegen den Personalmangel in den Krankenhäusern. Auch Einrichtungen der Altenpflege beteiligten sich an dem Aktionstag, denn auch hier leiden Beschäftigte und Bewohner/innen unter der Personalnot.

Die Bundesregierung hatte angekündigt, ab 2019 in sogenannten pflegesensitiven Bereichen der Krankenhäuser Personalanhaltszahlen einführen zu wollen. Aus Sicht der Gewerkschaft ist das zwar ein Teilerfolg, fordert sie doch bereits seit Jahren gesetzliche Vorgaben für die Personalausstattung in Krankenhäusern. Der Gesetzesentwurf gehe aber nicht weit genug und gehandelt werden müsse sofort. „Wir fordern ein Sofortprogramm und mehr Personal für alle Pflegebereiche. Niemand soll mehr in einer Schicht allein arbeiten müssen. Zudem muss es ausreichend Zeit für die Ausbildung geben“, betont Sylvia Nosko, Geschäftsführerin des ver.di Bezirks Schwarzwald-Bodensee. „Die Pflege darf nicht auf der Strecke bleiben.“

Um die Mängel deutlich zu machen, beteiligten sich die Beschäftigten in Radolfzell am Freitag deshalb an einer „aktiven Pause“ und präsentieren auf Plakaten all jene Dinge, die in den letzten Wochen aufgrund von Personalmangel weggefallen sind oder nur unzureichend erledigt werden konnten. Jetzt ist auch die Politik in aufgefordert zu handeln. „Die Beschäftigten fordern eine umfassende Lösung. Sie lassen sich nicht länger mit homöopathischen Dosen abspeisen“, bekräftigt Sylvia Nosko.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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