Schule mit vielen Friedensaktionen
»Peace Please« im Hecker-Gymnasium

Die SchülerInnen der Klasse 6a des Hecker-Gymnasium nach ihrer höchst erfolgreichen Kuchen-Aktion in der Radolfzeller Altstadt.  | Foto: swb-Bild: Kattentidt
  • Die SchülerInnen der Klasse 6a des Hecker-Gymnasium nach ihrer höchst erfolgreichen Kuchen-Aktion in der Radolfzeller Altstadt.
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Radolfzell. Seit dem 24. Februar herrscht wieder Krieg in Europa. Noch vor kurzem hätte keiner gedacht, dass in Europa ein militärischer Angriff mit dem Ziel territorialer Erweiterung geführt werden könnte. »Leider müssen wir seitdem hilflos mit ansehen, wie nicht nur Städte und Brücken zerstört werden, sondern wie tausende Menschen heimatlos, Familien auseinandergerissen und Lebensträume vernichtet werden«, vermittelt das Radolfzeller Hecker-Gymansium, will aber eben nicht tatenlos zusehen was die Hilfe betrifft. »Der Krieg hat zu der größten Fluchtbewegung in Europa seit dem Ende des 2. Weltkriegs geführt und wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch unser Leben zumindest teilweise verändern« ist in der Schule der Ausgangspunkt für »Peace Please« mit vielen Aktionen, die auch von den Schülern selbst kommen, wie die Schule auf ihrer Homepage berichtet.

»Wir haben Schüler und Schülerinnen mit verwandtschaftlichen Beziehungen sowohl zur Ukraine als auch zu Russland. Wir Lehrerinnen und Lehrer verurteilen klar diesen kriegerischen Akt und erklären uns solidarisch mit den Opfern dieses Krieges. Wir fühlen mit unseren Schülerinnen und Schülern mit Wurzeln in der Ukraine, wenden uns aber auch gegen jede Diskriminierung russischstämmiger Schülerinnen und Schüler, die derzeit Gefahr laufen, als Sündenböcke herhalten zu müssen«, vermittelt die Schule weiter.

Getreu Martin Luther, dem das Zitat „Es gibt keinen Weg zum Frieden. Frieden ist der Weg« zugeschrieben wird, steht inzwischen ein Friedensbaum in der Aula der Schule mit vielen aufgeschriebenen Wünschen. Der Krieg ist in den Köpfen der Schülerinnen und Schüler präsent, es ist aber nicht einfach, die Situation einzuordnen. Besonders die Bilder der Flüchtlingsströme mit den vielen Kindern berührten die Schülerinnen und Schüler und so kam die Frage auf, ob man wirklich nur hilflos den Nachrichten ausgeliefert sei oder auch als Sechstklässler/in aktiv handeln und helfen könne.
Kuchen-Sonderschichten
So wurde die Idee eines Verkaufsstandes von Muffins, Kuchen und Flohmarktartikeln auf dem Radolfzeller Wochenmarkt geboren. Innerhalb von nur 48 Stunden schafften es Schüler, Eltern und Klassenlehrerin, eine Sonderstandgenehmigung der Stadt Radolfzell und eine Erlaubnis der Schulleitung zu erwirken, um dann Tag und Nacht Kuchen und Muffins zu backen, Kerzen zu ziehen, Plakate zu malen, Ukraine-Fahnen zu basteln, Flohmarktartikel herauszusuchen und alles für den Verkauf herzurichten.
Gemeinsam hat die Klasse es geschafft, am Mittwoch einen tollen Verkaufs- und Spendenstand zu organisieren. Der Zuspruch der Radolfzeller*innen war für die Schüler*innen überwältigend. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt haben nicht nur sehr gerne blau-gelbe Kuchen und Muffins und Flohmarktartikel gekauft, sondern auch „einfach nur so“ gespendet. Wichtig für die Kinder waren auch der Austausch und die Gespräche mit den Mitmenschen. Sie haben viel an diesem Vormittag gelernt. Und sie haben viel an diesem Vormittag bewirkt. Stolze 2000 Euro haben die Schüler*innen der Klasse 6b von Nina Kattentidt und Andreas Dreher sammeln können! Der Erlös kommt zu 100 Prozent den Flüchtlingen über das Spendenkonto der Stadt Radolfzell zugute.

Als nächste Aktion ist am kommenden Freitag, in der 5. Schulstunde, ein großes »Innehalten« angekündigt, bei dem alle Schüler*innen der Opfer dieses so sinnlosen und völkerrechtswidrigen Krieges gedenken wollen.

Autor:

Presseinfo aus Singen

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