Ortsvorsteher stellen im WOCHENBLATT ihre Prioritätenlisten vor
Ortsteile wollen 2017 kräftig anpacken

Ortsteile Prioritätenliste | Foto: Sechs Jahre nach der ersten Planung und nach rund zwei Jahren Bauzeit wird das neue Kinderhaus »Bullerbü« Ende April offiziell eröffnet.swb-Bild: Ortsverwaltung
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Ortsteile. Die aktuellen Topthemen, die Radolfzell in 2017 beschäftigen werden, lagen bereits vor der Neujahrsansprache von Oberbürgermeister Martin Staab auf der Hand: die Zukunft der Geburtshilfe, die Diskussion um die Seetorquerung auch mit Hinblick auf die staabsche Seebrückenvariante, der geplante Neubau an der Realschule, das weitere Vorgehen am Seeufer sowie der Clean Energy Park im »Kreuzbühl«.
Doch nicht nur der Kernstadt stehen wichtige Projekte ins Haus, auch die Liste der Aufgaben, die es in den Ortsteilen im angebrochenen Jahr abzuarbeiten gilt, ist lang. Das WOCHENBLATT sprach mit den sechs Ortsvorstehern über die anstehenden Projekte, Aufgaben und Zukunftsvisionen in den jeweiligen Ortsteilen.

Die Umsetzung des Solarenergiedorfes wird Liggeringen hauptsächlich in 2017 beschäftigen. Ortsvorsteher Hermann Leiz hob im Gespräch mit dem WOCHENBLATT nochmals die Bedeutung eines solchen Projektes für Liggeringen hervor: »Der Ortschaftsrat steht hinter dem Projekt. Ein Solarenergiedorf ist nachhaltig und in der Region einzigartig«, sagte er. Und um mit gutem Beispiel voranzugehen, hat Leiz als einer der ersten Einwohner den Anschlussvertrag mit den Stadtwerken unterschrieben. Er rechnet bei optimalen Ablauf mit einer Fertigstellung des Solarenergiedorfes Mitte 2018. Rund drei Millionen Euro wurden dafür veranschlagt. Dringend sanierungsbedürftig ist hingegen der Verenaweg, der hauptsächlich als Zufahrt zum Kindergarten genutzt wird. Für 50.000 Euro soll der »erbärmlich Zustand« der Straße verbessert werden.

»Endlich werden die Bahnsteigsanierungen in Markelfingen in Angriff genommen«, erklärte Markelfingens Thum im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. Diese Maßnahme - so betonte der Markelfinger Ortsvorsteher - sei eine der wichtigsten Maßnahmen im kommenden Jahr - gerade mit Blick auf Mütter mit Kindern oder ältere Menschen, die die Bahn nutzen. Zudem solle die Ortsentwicklung vorangetrieben werden. Ein Platz mit Aufenthaltscharakter könnte in Zuge dessen in der Nähe des Rathauses entstehen, verrät Thum. Natürlich immer unter Berücksichtigung der Bürgerwünsche, die in die Planungen miteinbezogen werden sollen. Des weiteren wird in 2017 das Stuhllager in der Markolfhalle vergrößert werden. »Das Lager ist nach der Anschaffung der neuen Stühle einfach zu klein«, sagte Thum.

Erwartungsvoll blickt Möggingens Ortsvorsteher Ralf Mayer in 2017: »Sechs Jahre nach der ersten Planung und nach rund zwei Jahren Bauzeit wird das neue Kinderhaus »Bullerbü« Ende April offiziell eröffnet.« Ebenfalls Anfang des zweiten Quartals soll der neu ausgebaute Dachspeicher im Rathaus zur Nutzung durch Vereine und Organisationen freigegeben werden.
Besonders freut sich Mayer auch auf das 750. Jubiläum Radolfzells, denn die Mögginger Bürger wollen mit einem Lebendschachspiel in der Dorfplatzarena unter dem Titel »»Matt am Nachmittag, der Tod spielt immer mit« vom 3. Juni bis 2. Juli begeistern. Zudem, so betonte Mayer, solle im Rahmen eines Bürgerprojekts der Gemeindegarten neben dem Rathaus neu überplant und gestaltet werden.

Stahringens Ortsvorsteher Hermann Buhl machte unmissverständlich deutlich: Ganz oben auf der Priorisierungsliste in Stahringen steht die Erschließung von neuem Bauland. »Die Besitzer der Baulücken im Ortskern wollen nicht verkaufen, deswegen muss das Baugebiet »Freiwiesle« kommen«, sagte er. In 2017 sollen die Planung und die Grundstücksverhandlungen angepackt werden. Zudem - so betonte Buhl - soll der Bahnhofsplatz neu gestaltet werden. Bis Herbst sollen die Planungen hierfür abgeschlossen sein. »Hier soll ein Platz entstehen, auf dem man sich aufhalten und treffen kann«, sagte Buhl. Zudem bedarf der Schlosshaldenweg, der zur Homburg führt, dringend einer Sanierung.

Sein Pendant Thomas Will aus Güttingen hat ähnliche Vorhaben: Auch in Güttingen sollen der Parkplatz und der Entreebereich des Rathauses sowie der angrenzenden Schule neu gestaltet werden. Dafür wurden 250.000 Euro in den Haushalt für 2017 eingestellt. Neben den zusätzlichen 4 bis 5 Parkplätzen mehr ist Will vor allem eines besonders wichtig: Sowohl das Rathaus - mit Ausnahme des Sitzungssaals - sowie die gesamte Schule soll dann barrierefrei zugänglich sein. Nichts Neues gibt es hingegen von der geplanten Sanierung der Gemeindescheuer zu berichten: Hier liege zwar eine Kostenberechnung vor, diese sei allerdings zu hoch. Bis Ende Sommer 2017 wolle man eine abgespeckte Kostenaufstellung im Radolfzeller Gemeinderat vorstellen.
Mehr Wohnraum will auch Böhringens Ortsvorsteher Bernhard Diehl mit den Bauabschnitten 2, 3 und 4 im »Hübschäcker« schaffen. Zudem steht die energetische Sanierung der in die Jahre gekommenen Mehrzweckhalle durch den Einbau einer neuen Lüftungs- und Heizungsanlage an. »Hier wird dann auch der Hallenboden erneuert«, sagte Diehl.

Weiter soll das Konzept zur neuen Ortsmitte in Böhringen im Bereich Dorfplatz/Fritz-Kleiner-Straße 2017 vorgestellt werden. »Die Situation des Geh- und Radwegs in der Ortsdurchfahrt wird überprüft und verbessert. Hier wird ein Verkehrskonzept vorgestellt«, so Diehl weiter. Mit der Bahn AG erfolge die weitere Abstimmung zur Modernisierung der Bahnsteige. Der Umbau erfolgt 2018. Großes steht Böhringen dann im Jahr 2018 bevor: das 775. Dorfjubiläum. Hier sollen die Planungen konkretisiert werden.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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