Einführung nach fast einem Jahr im Amt

Nuria Loewen nun offiziell die Chefin der Ratoldusschule

Radolfzell. Es war nicht der erste Anlauf, doch er wurde dann gleich doppelt gefeiert. Die Ratoldus Gemeinschaftsschule hat nun wieder ganz offiziell eine Schulleiterin. Nuria Loewen hat ihren Dienst zwar bereits zu Beginn des Schuljahrs angetreten, doch bei der Amtseinführung kam einfach immer wieder etwas dazwischen, zuletzt im Dezember letzten Jahres. Nun konnte aber die Amtseinführung in gleich zwei Veranstaltungen gefeiert werden, am Freitagvormittag mit den SchülerInnen der Schule, am Nachmittag im Kreis der offiziellen Vertreter auf dem Schulhof.

„Sie und Radolfzell, das ist einfach Schicksal“, sagte Bürgermeisterin Monika Laule in ihrer Ansprache, denn Radolfzell habe schließlich den Löwen im Wappen, nun auch eine „Löwin“ als Schulleiterin der für Radolfzell sehr wichtigen Schule. Wie eine „Löwin“ stehe Nuria Löwen für unerschöpfliche Energie. Ein großes Engagement bringe sie in die Schule ein. Sie sei auch ein „Rudeltier“, was perfekt zur Gemeinschaft der Gemeinschaftsschule passe. Hier in der Schule lernten die Schüler schnell Verantwortung für sich zu übernehmen. Die Schule lebe auch Inklusion, wie Radolfzell für ein Miteinander stehe, in dem sich alle achten. Sie scheue keine Herausforderungen, sondern sehe sie als Motivation.

„Schule zu leiten bedeutet Orientierung zu haben, Orientierung zu geben und auf Krisen zu reagieren“, machte Gerhard Schlosser als Vertreter des Schulamts deutlich. Wer in diesen letzten beiden so herausfordernden Jahren erfolgreich Orientierung vermitteln konnte, wie Nuria Loewen, der könnte heute bedenkenlos der Ritterschlag gegeben werden, so Schlosser. Sie habe dafür gekämpft, beste Rahmenbedingungen zu schaffen in diesen Zeiten und gar noch an der Schulentwicklung weiter zu arbeiten. Sie habe gezeigt, dass ihr Herz für die Ratoldusschule schlage und schon die Bewerbung, die einen Kreis in ihrem Werdegang schließt, habe gezeigt, dass ihre Vorstellungen genau zur Schule passen.

Nuria Loewen hatte in Leipzig für das Gymnasiale Lehramt studiert, kam 2012 ans Hecker Gymnasium nach Radolfzell mit Abordnung an die GMS Steißlingen für die Oberstufe. Das wurde dann auch ihre Schulart, was eine Tätigkeit für das damalige Amt für Schulentwicklung im Land als Fachberaterin in Englisch zur Folge hatte. 2017 wurde sie zur Oberstudienrätin ernannt, 2019 wechselte sie dann an die Ratolduschule, aus der heraus sie sich dann für Leitung beworben hatte. Die Schule solle ein Ort der Menschlichkeit, der Toleranz und der Geborgenheit sein, führte Schlosser weiter aus. Sie solle den SchülerInnen die Dinge mitgeben, die sie für ein gelingendes Leben brauchen.

Die beiden Elternbeiratsvorsitzenden Verena Mohr und Susanne Pantel sagten, dass Schule mehr als Unterricht sei, hier gehe es um „Wir sind eine Schule“ und die Identifikation mit der Schule sei ihr sehr wichtig, den SchülerInnen Raum zu geben, um zu lernen, sich zu entfalten und eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Ihre Aufgabe sei es nun freilich auch nach den Jahren des Aufbaus in eine Konsolidierung überzugehen.

Konrektorin Katharina Schmal freut sich, dass Nuria Loewen die neue Schulleiterin geworden ist, nachdem die vorherige Schulleiterin Angelika Harbach in den Ruhestand ging. Die Schule sollte sich gut weiter entwickeln, und dafür sei sie die passende Frau. „Unsere Loewin kann auch rasend schnell“, so Schmal.

Nuria Loewen selbst beschwor den gewonnenen „Ratoldus-Spirit“ und dass man als „Dream Team“ die Schule zusammen leite. Charmant verwies sie auf die nächsten Schritte in baulicher Hinsicht, mit dreiteiliger Turnhalle und Lehrschwimmbecken. Und unterstrich, dass man die SchülerInnen nicht trennen müsse nach der vierten Klasse. Davon gewinne jeder, ungeachtet der sozialen Herkunft. Der Lehrerchor vollendete die Feier mit einem gemeinsamen Auftritt und noch vielen Energie-Geschenken.