600 Gäste beim zweiten "Diner en blanc" an der Radolfzeller Mole
Nostalgischer südlicher Flair, ganz in Weiss

Diner en Blanc | Foto: Eine endlose weisse Tischreihe und nostalgisch anmutende, weiss gekleidete Gäste geben dem Diner-en-Blanc eine besondere Atmosphäre. swb-Bild: eck
  • Diner en Blanc
  • Foto: Eine endlose weisse Tischreihe und nostalgisch anmutende, weiss gekleidete Gäste geben dem Diner-en-Blanc eine besondere Atmosphäre. swb-Bild: eck
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Radolfzell. Das Radolfzeller 'Diner-en-Blanc' ist ein facettenreicher Event. Vor der Kulisse des in der Abendsonne schillerndes Sees entsteht ein sehr nostalgisches Ambiente, wenn einzelne Gäste, langsamen Schrittes über die Uferwiese defilieren. Der Blickwechsel in eine andere Richtung lässt wiederum den Eindruck aufkommen, dass es sich um einen geselligen Anlass medizinischer Fachkräfte aus der Region handelt. Schweift der Augenschein in Richtung Mole, sieht es nach geselligem Familien-Picknick aus. Es wird deutlich: das Flair der Veranstaltung wird durch den Ausdruck, die Einstellung und die Identifikation jedes einzelnen geprägt. In Summe entsteht entlang der endlos scheinenden weissen Tischreihen ein Harmonie vermittelndes Bild, einer in weiss gekleideten Gemeinschaft von ca. 600, untereinander meist fremden Personen. „Wir haben uns auch überlegt, was den Reiz eigentlich ausmacht“, sagt Janine Richhardt aus Radolfzell. Es sei das Weiss. Auch für Anett Reischel aus Radolfzell entsteht durch das Weiss etwas verbindendes: eine Einheit. Für den Kleiderschrank sei das Diner-en-Blanc jedoch eine Herausforderung, meint Tanja Vollmer, die mit Kollegen der Mettnau-Kur teilnimmt.

Das erste gesellige Zusammentreffen von Leuten, die sich vorher in der Regel nicht kannten und gemeinsam essen, soll spontan im Sommer 1988 in Paris stattgefunden haben. Als Francois Pasquier seine Gartenparty aus Platzgründen in den nahen Bois de Boulogne verlegte. Das daraus entstandene, originale Pariser Diner-en-Blanc ist ein polizeilich nicht angemeldeter, nicht-organisierter, nicht-kommerzieller Event, zu dem sich die Teilnehmer an einem bis kurz vor Beginn noch geheimen Ort, wie dem Place Concorde, treffen. Selbst mitgebrachte Tische und Stühle werden zusammengestellt für das ebenfalls mitgebrachte 3-Gänge-Menu.

In Radolfzell fand das Diner-en-Blanc erstmals im Rahmen der 750-Jahrfeier statt. Aufgrund der positiven Resonanz und der Nachfrage für eine Wiederholung setze die Tourismus- und Stadtmarketing GmbH das Event fort, sagt Projektleiterin Kim Behrens.

Die 600 Tischplätze wurden seit April angeboten und waren bei grosser Nachfrage schnell ausverkauft. Neben Familien, Gruppen und Paaren nähmen auch Firmen und Vereine teil, wie der Deutsch-Französische-Club. Zum Preis von fünf Euro pro Person bietet der Veranstalter die Infrastruktur, wie Tische, Bänke, zusätzliche Stände mit Getränken, Kaffee, kleinen Imbissen, sowie die Eventorganisation. Kostendeckend sei der Beitrag nicht, sagt Kim Behrens, und die Stadt übernehme die Differenz in 4-stelliger Höhe. Absicht sei, den Einwohnern und Gästen Radolfzells ein schönes, sommerliches Ereignis zu bieten.

Musikalisch stimmungsvoll untermalt wird das Diner-en-Blanc von zwei Instrumental-Duos. Passend zum Flair erklingen Tango-Melodien, die zum Tanzen animieren. Um eta 21 Uhr kurzzeitig einsetzender Regen stört die gute Laune kaum. Unter dem Schutz der Platanen und vereinzelt aufgespannter Regenschirme gehen die angeregten Unterhaltungen weiter.

Ein Dank des Veranstalters gilt der ZG Raiffeisen, die die Blumendeko auf den Tischen spendete.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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