Beteiligungsprozess auch online gestartet
Neuer Inhalt für die Radolfzeller Innenstadt gesucht
Radolfzell. Es war eines der Wahlkampfthemen des neuen OB Simon Gröger gewesen, mit dem Ziel, nicht nur über die neuen Rollen der Radolfzeller Innenstadt zu diskutieren, sondern auch bald in die Umsetzung zu gehen. Wie OB Simon Gröger in seiner Begrüßung sagte, ist dafür bereits ein Posten im Haushalt eingestellt, und obwohl das neue Innenstadtkonzept erst auf Ende des Jahres verabschiedet werden soll im Gemeinderat, würden erste Maßnahmen bereits nach der Sommerpause umgesetzt, wie Nina Hanstein von Tourismus und Stadtmarketing Radolfzell, die den am Freitag gestarteten Beteiligungsprozess für die Stadt leitet, bekanntgab.
Das Thema Innenstadt sei bei vielen Begegnungen im Wahlkampf diskutiert worden, so Simon Gröger. Es gehe dabei darum, Wohnen, Leben und auch das Thema Wirtschaft hier unter einem gemeinsamen Dach zu entwickeln – auch unter dem Aspekt Tourismus. Gröger selbst bemerkte, dass ihm gegenüber oft beklagt wurde, dass es an Grün im Herzen der Stadt fehle. Auch dafür soll in dem Prozess Raum gegeben werden, nicht nur wegen der Aufenthaltsqualität, sondern auch unter dem Aspekt des Klimawandels. Die Stadtverwaltung werde auch weiter in der Innenstadt bleiben und sich eher mit den Dienststellen dort konzentrieren, versprach Gröger. Denn auch das sei ein Wirtschaftsfaktor und auch der Herausstellung des „Zentrums“.
Radolfzell ist vom Strukturwandel betroffen, wie gegenwärtig alle Städte. Die Corona-Lockdowns hätten eher als Katalysator gewirkt, lokal sei ein großer Investitionsstau zu bemerken, weil schon viele Jahre nichts mehr erneuert wurde. Auch seien Großprojekte in den letzten Jahren nicht mehr angegangen worden. „Wir wollen hier Anlässe schaffen, bei denen sich die Menschen hier treffen“, machte er klar. Auf den Prüfstand gestellt werden sollten dabei selbst Aktionen wie Verkaufsoffene Sonntage hinterfragt werden, ob das noch das richtige Angebot ist. Den Städtebau gelte es genauso zu analysieren wie die Infrastruktur, ein modernes Nutzungskonzept solle gegen „Downtrading“ wirken.
In einem Impuls von Ute Marks wurden die neuen Herausforderungen an die Innenstädte in der Zeit nach Corona verdeutlicht. Die Lockdowns haben viele Entwicklungen, die schon viel früher begonnen haben, beschleunigt. Die Stadt in Präsenz muss sich mit einem Angebot im Netz auseinandersetzen, in dem es ja eigentlich alles und vor allem zu jeder Zeit zu haben gibt. Und da müssen die Städte einfach mit der persönlichen Begegnung punkten können als sozialer Ort.
Der Zeitplan ist straff, den Nina Hanstein vorstellte. Ab sofort und bis Sonntag, 31. , wird in einer großen Online-Umfrage um ihre Meinung gebeten. Zu finden sind die Fragen im Internet unter der Adresse www.radolfzell-tourismus.de/umfrage.
Darüber hinaus finden am Donnerstag, 14. Juni, und am Donnerstag, 21. Juni, im Rahmen des Innenstadtkonzeptes zwei Begegnungsabende unter dem Motto „Dialog in der Innenstadt“ statt. Treffpunkt ist jeweils um 17 Uhr am Pavillon im Stadtgarten, danach machen die Teilnehmenden zusammen mit Nina Hanstein, Geschäftsführerin der Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH (TSR), und Wolfgang Keller, Leiter der Stabsstelle Umwelt-, Klima- und Naturschutz, einen Rundgang durch den Stadtkern. Im Anschluss daran geht es zurück zum Pavillon im Stadtgarten, dort werden die Anregungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger aufgenommen und dokumentiert. Um Anmeldung für die Dialog-Abende wird gebeten unter Telefon 077 32/81-508 oder per E-Mail an nina.hanstein@radolfzell-tourismus.de. Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 30 Personen beschränkt.
Geplant ist zudem auch eine Beteiligung der Immobilienbesitzer in der Innenstadt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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