Jahreshauptversammlung der Narrizella im Milchwerk nach einem ereignisreichen Jahr
Narrizella strotzt vor Aktivitäten

Narrizella  | Foto: Groß war das Interesse bei der Jahreshauptversammlung der Narrizella. swb-Bild: uj
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Radolfzell. In seiner Begrüßung wies Präsident Martin Schäuble darauf hin, dass die Hauptversammlung der Narrizella bekannt dafür sei auszuschweifen. Dieses Jahr sollte die traditionell im Milchwerk stattfindende Veranstaltung rund zweieinhalb Stunden dauern, wobei die Redner es durchaus verstanden, die für den Verein wichtigen Beiträge so zu verpacken, dass manchmal bei den Zuhörern vor Lachen kein Auge trocken blieb.

Zunftmeister Sascha Hain startete den Abend mit einem Rückblick auf die vielen großartigen Veranstaltungen, die der Traditionsverein im vergangenen Jahr durchführte. In seinem bebilderten Bericht lobte er vor allem den Narrenspiegel, der ein überdurchschnittlich toller Erfolg gewesen war. Das Sicherheitskonzept des Hemdglonker-Umzugs stellte sich als richtig heraus, es hätte fürs Wohlfühlen sowohl der Teilnehmer als auch der Veranstalter gesorgt. Die Machtübernahme sei auf einem guten Weg, man ginge weg vom Rathaus hin zum Marktplatz. Das sei der erste Schritt in die richtige Richtung.

Schriftführer Hansjörg Blender griff den Faden des vom Ehrensäckelmeister Ralf Zimmermann zuvor erläuterten Kassenberichts auf: »Die Fasnacht ist kein finanzielles Vergnügen mehr«, mahnte er und stellte provokant die Frage, was eigentlich der Verein für die Stadt erreichen würde? Er beantwortete selbst seine Frage, indem er auf einzelne finanzielle Posten einging. Eines sei für ihn klar: Wenn die Stadt wolle, dass die Fasnettradition weiter gepflegt werden soll, dann müsse sie bei weiteren Wünschen, wie beispielsweise dem weiteren Aufstellen von Toilettenwägen, diese auch selbst bezahlen.

Der Bericht der einzelnen Abteilungen klang grandios. Ob Fanfarenzug, Garde, Hansele, Holzer, Narrenmusik oder die Schlegele Beck: Alle berichteten von und über ihre vielen Mitglieder, die vergangenes Jahr mit den vielen Veranstaltungen nicht nur zur Fasnetzeit, sondern das ganze Jahr über das kulturelle Leben Radolfzells bereicherten.

Der Vorsitzende des Fördervereins Herbert Tägtmeier kündigte für Herbst 2019 einen Besuch in der französischen Partnerstadt Istres en Provence an, um dort »unseren Freunden einmal zu zeigen, wie bei uns auf der Straße die alemannische Fasnet gefeiert wird.« Schließlich zog Präsident Martin Schäuble in einer leidenschaftlich gehaltenen Rede Bilanz. »Trotz hoher Instandhaltungskosten bildet unser Fasnachtsmuseum ein wichtiges Instrument für uns«, sagte er und verwies darauf, dass das Kulturgut »Museum« die Grundlage für die erhaltenen Zuschüsse sei. Damit sprach er das an, was auch dem Ehrennarrenrat Heinz-Peter Lauinger auf der Seele brennt. Die finanziellen Belastungen des Vereins seien hoch und würden weiterhin steigen, unterstrich Schäuble. Deswegen würde der Elferrat derzeit intensiv daran arbeiten, die Finanzierung des Zunfthauses den heutigen Finanzmarktgegebenheiten anzupassen. Die zahlreich abgeschlossenen Versicherungen würden überarbeitet und es müsse sichergestellt werden, dass die Einnahmen durch die Veranstaltungen gefestigt würden. Mit diesen Maßnahmen könne der Verein auch in Zukunft die Stadt Radolfzell kulturell bereichern, ist sich der Präsident sicher. Er versicherte, dass das Frühlingsfest und die Jugenddisco eine feste Größe in der Veranstaltungsreihe bleiben würden.

Höhepunkt war die Verabschiedung von Narrenratsmitglied Bernd Tetzlaff, dem er seit 2003 angehörte. Tetzlaff durfte sich zusammen mit seiner Frau Erika nach seiner Verabschiedung über einen lang anhaltenden herzlichen Applaus freuen. Der Abend endete schließlich mit Wahlen. Kassenprüfer wurde als Nachfolger von Marc Burger Rainer Hoier, auch Thomas Bracht wurde per Akklamation wieder in den Narrenrat gewählt. Durch den Austritt von Tetz wurde in geheimer Wahl Andreas Fiedler mit 95 Prozent in die neue Herausforderung hineingewählt. Schließlich stellte sich Martin Schäuble als Präsident für die nächsten drei Jahre der Wiederwahl, was ihm auch überragend mit stolzen 94 Prozent aller abgegebenen Stimmen gelang.

Uwe Johnen

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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