Planung für kleine Fastnacht in der Stadt mit "Narrenspiel" vor dem Zunfthaus

Narizella macht den Fasnetsonntag zum Festtag

Radolfzell. Es hat inzwischen eine zweite Besprechung gegeben zwischen der Rathausspitze und den Radolfzeller Narren, um auszuloten was nun gehen könnte für die Fasnet 2022. Es wird natürlich eine "Mini-Fasnet, aber wir wollen unser Brauchtum wenigstens im kleinen Pflegen", machte nun Präsident Martin Schäuble im Rahmen einer Medienkonferenz am Montagabend mit dem engeren Vorstand der Zunft wie Zunftmeister Sascha Hain deutlich. Für Präsenz der Narretei hat die Zunft inzwischen bereits mit einer Fotoaktion gesorgt, die die Altstadt im Großformat ähnlich der Seestraßengalerie ziert und auch die Fasnetbändel wurde in der letzten Woche rund um den Münsterplatz gehängt.

Neu an den Start geht die Zunft dieses Jahr mit ihrem "Zeller Fasnetspuzzle" in zwei Versionen, das ab Samstag in der "Roten Tonne" vor dem Zunfthaus zusammen mit den Karten für das "Fasnetspiel" verkauft wird, und das dann am Fastnachtsonntag mit rund einer Stunde länge zwei Mal, um 14 Uhr und 16.30 Uhr aufgeführt werden soll. Mit etwas eingeschränkten Publikumsaufkommen auf dem dann abgesperrten Platz. Kernelemente der Narrenspiegel, die eigentlich am letzten Wochenende hätten im Milchwerk aufgeführt werden sollen, aber unter den aktuellen Bedingungen, zumindest mit der Ausgangslage im Herbst, nicht machbar waren, werden dann auf die Bühne gebracht. Natürlich mit dem "Seefunk", der Holzer- und der Narrenkapelle, wurde nun bekannt gegeben.

Der Sonntag soll dabei überhaupt der närrische Festtag werden, so die Narrizella-Oberen weiter. Um 11 Uhr wird es im Radolfzeller Münster nun ein spezielles Format für Kinder geben, bei dem die Masken und Häser der lokalen Fastnacht vorgestellt werden soll, so Martin Schäuble weiter am Montagabend in der Zunftstube. Um 18 will dann Dichter und Maler Bruno Epple, mit dem die Zunft eng verbunden ist, eine närrische Arche Noah mit Lesungen und Musik im Münster aufführen.

Beim Schmotzigen Donnerstag sind die Radolfzeller Narren aber eher vorsichtig. Natürlich gelte es den neuen OB Simon Gröger seines Amtes für die närrische Woche bis Aschermittwoch zu entheben, doch da werde man wahrscheinlich kurzfristig zur Tat schreiten, ohne öffentliche Ankündigung. Ausgemacht sei auch, dass die "Froschen" als zweite Zeller Kernstadtzunft danach dann erst ihr Ritual vor dem Rathaus durchführen, auch zu einem ganz kurzfristig festgelegten Zeitpunkt. Danach wolle man zu den Schulen und Kitas ziehen, freilich dürfe man die Fastnacht dort auch nur vorbeibringen. Und ein Narrenbaum soll gestellt werden, aber auch das nicht als angekündigter Akt. Der Hemglonkerumzug am Vorabend ist ja schon längst abgesagt, zumindest offiziell. Bleibt nur noch die Fasnetverbrennung am Dienstag die dann nicht auf dem Münsterplatz, sondern am Konzertsegel, zusammen mit den "Froschen"durchgeführt werden soll, um damit einen Grundstein auf eine hoffentlich wieder normale Fastnacht 2023 zu legen. "So eine halbe Fastnacht ist eigentlich noch schlimmer wie gar keine", klagte Martin Schäuble angesichts des doch immensen Aufwands für dieses "Mini-Format": "Aber wir wollen zeigen das was gehen kann und danken nicht nur der Stadt für ihre Gesprächsbereitschaft, sondern auch den Stadtwerken und der Sparkasse, die uns bei den Narrenspielen unterstützen."