Piraten vom Untersee und Eselszungen haben Grund zu Feiern
Närrisches Doppeljubiläum im Hexenkeller
Öhningen. Zwei Jubiläen wurden vergangene Woche im historischen Hexenkeller des Öhninger Rathauses gefeiert, unter großem Zuspruch der Fasnachtfreunde. Mit dem Einmarsch der Eselszungen – in einen prall gefüllten Hexenkeller im Rathaus, unter den professionell-beschwingten Klängen der »Narren Musik Radolfzell« eröffnete die Narrenzunft „Piraten vom Untersee“ ihre 60-jährige Geburtstagsfeier.
Präsident Frank »Fuzzy« Graf würdigte die 60-jährige Jubiläumsfeier mit spaßig-freudigen Worten über gesellschaftliche Vorgänge und Ereignisse den zurückliegenden Wochen und Monaten, mit Ironie, Schalk und leichtem Spott.
Frank »Fuzzy« Graf – wie immer äußerst gut gelaunt und lustig – versetzte mit sarkastischen Anekdoten, mit sanften Seitenhieben auf Politik und Vorgänge in der Gemeinde Öhningen, wie aber auch auf die Weltpolitik, die versammelte Narrenschaft in eine freudige Fasnet-Feierstimmung. In seinem Stimmungspaket befanden sich unter anderem drei Briefe. Er zitierte – unter dem Gelächter der Fasnachtsfreunde – aus den mitgebrachten Briefen von US Präsident Donald Trump Grußworte an die Öhninger. Ein zweiter Brief kam vom Präsidenten Erdogan aus der Türkei. Unter großer Zustimmung der Öhninger Narrenfreunde wurde der Brief nicht beachtet und durch den Präsidenten Frank Graf in eine Ecke geworfen.
Der dritte Brief war eine weitere Überraschung, er kam aus dem Vatikan, direkt vom Papst. Für alle gläubigen Katholiken in Öhningen war dieser Brief eine große Freude, Grußworte vom heiligen Vater aus Rom. Man spürte förmlich im Publikum wie die Öhninger Narrenfreunde vom heiligen Geist erfasst wurden.
Eine Erweiterung der Begrüssungszeremonie erfolgte dann durch Kerstin Grahammer-Hirschenauer von den Öhninger »Eselszungen«. Vom Klang her lässt sich das Wort »Eselszungen« möglicherweise leicht verwechseln mit dem Wort »Engelszungen« , denn im Allgemeinen herrscht der Glaube, dass Engelszungen sehr sanft und zärtlich daherreden. Die »Eselszungen« allerdings sprachen immer eher mit einem ironisch-sarkastischem Ton.
Es folgten die Grußworte des Vizepräsidenten der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee, Frank Rehm, mit Würdigungen und Ordensverleihung in Silber für 15 Jahre Mitgliedschaft in der Öhninger Narrenzunft. Sabrina Dietrich und Katrin Ruf hatten die Ehre, diese Orden zu erhalten. Zur allgemeinen Aufmunterung und Erheiterung wurde nun von allen Sitzungsteilnehmern im Hexenkeller das Narrenlied gesungen.
Danach stieg die Spannung zunehmend, denn auf der Bühne wurde der Öhninger Bürgermeister Schmid in der Bütt erwartet. Der Bürgermeister beglückwünschte die »Piraten«, und die »Eselszungen«, zum Jubiläum.
Leider, so sprach der Bürgermeister, habe er außer Grußworte keine Geschenke, die gibt es leider nur in 25-jährigen Intervallen: 25 Jahre, 50 Jahre, 75 Jahre, 100 Jahre.
Aber die »Eselszungen« haben nun ein rundes 50-jähriges Jubiläum, wo bleiben da die Geschenke? Er habe, so meinte der Bürgermeister Schmid, den »Eselszungen« schon ein Geschenk mitgebracht und zwar ein Kochrezept. »Eselszungen, zubereitet in Öhninger Rotwein«, was im Publikum mit großem Gelächter und Beifall bedacht wurde.
Ein weiteres Highlight war die musikalisch begleitete Büttenrede von den Gemeinderätinnen Christine Schäfer und Kerstin Grahammer–Hirschenauer, eingerahmt durch einen Bänkelgesang, vom Akkordeon begleitet durch Gerhard Tellen. Der weitere Verlauf des bunten Abends im Hexenkeller, bis weit hinein in die Nacht, wurde durch ein unterhaltsam-freudiges, abwechslungsreiches Programm der Narrenzunft Öhningen ausgefüllt.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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