Zukunft der Geburtshilfe bleibt auch nach Sondersitzung des Gemeinderates weiter ungewiss
Nächste Runde im »Hase und Igel-Spiel«

Geburtshilfe im Radolfzeller Krankenhaus  | Foto: Die Zukunft der Geburtshilfe im Radolfzeller Krankenhaus bleibt auch nach der jüngsten Sondersitzung des Radolfzeller Gemeinderates vakant. swb-Bild: Archiv/gü
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Radolfzell. Die Zukunft der Geburtshilfe bleibt weiter vakant: Zwar beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung am gestrigen Dienstag, entweder selbst als Besteller des Honorarbelegarztmodells zu fungieren, oder, sollte dies aus rechtlichen Gründen nicht möglich sein, den Landkreis als Besteller zwischenzuschalten. Der Großteil der Kosten wird dabei wie in der ersten Variante aber zum Großteil von der Stadt selbst getragen werden. Doch ob beide Varianten rechtskonform sind, muss erst das Regierungspräsidium prüfen. Die Prüfung soll aber parallel laufen, damit der Rat für alle Eventualitäten gewappnet ist.
Dennoch, in der Geburtshilfe sowie bei hoffnungsfrohen Familien und vor allem bei den Angestellten herrscht weiter Ungewissheit über die Zukunft der Einrichtung. »Uns liegt nach wie vor noch keine schriftliche Auskunft des Regierungspräsidiums vor«, erklärte Oberbürgermeister Martin Staab das Dilemma. Eigentlich hatten die Räte nach der vergangenen Sondersitzung gehofft, diese würde bis zum gestrigen Dienstag eintreffen. »Das RP will aber erst einen endgültigen Vertrag zwischen der Stadt und dem Gesundheitsverbund im Landkreis Konstanz (GLKN) sehen, bevor es eine Entscheidung treffen wird«, so Staab weiter. Dieser Vertrag sei zwar bereits aufgesetzt, liege dem GLKN bereits vor, und wurde auch zum Großteil als gut erachtet, aber ein paar Kleinigkeiten muss der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 16. Januar noch beschließen, berichtet Staab.
Das Ausbleiben der RP-Prüfung sorgte beim Gros der Fraktionen für Kopfschütteln. So kritisierte Siegfried Lehmann, Fraktionssprecher der Grünen Liste, dass man seit Monaten nicht in die »Pötte gekommen sei«. »Der Zeitplan wird unser großes Problem werden«, betonte er. Christof Stadler von der CDU bezeichnete die Diskussion als Hase und Igel-Spiel: »Hier sind Kräfte am Werk, die wollen, dass wir auf die Nase fallen.«. Er forderte, dass Landrat Frank Hämmerle endlich im Radolfzeller Gemeinderat Stellung zur Geburtshilfe beziehe. Dies solle in der nächsten Sondersitzung, die für die kommenden Woche angekündigt wurde, geschehen. Dietmar Baumgartner, Fraktionssprecher der FW, appellierte an seine Kollegen, sich in dieser Diskussion nicht auseinander zu dividieren.
Für weitere Sorgenfalten im Radolfzeller Rathaus sorgte zudem die Aussage von Belegarzt Dr. Matthias Groß, dass der Klinikverbund ihm jüngst mitgeteilt habe, dass die Stadt lediglich die Geburtshilfe bestelle, nicht aber den gynäkologischen OP-Bereich. Dieser müsste, so Groß weiter, separat bestellt werden.

- Matthias Güntert

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Redaktion aus Singen

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