Kulturelles Leben leidet weiter unter Corona

Musikstadt ohne Sommerakademie

Radolfzell. Die Auswirkungen der Corona-Krise auf das kulturelle Leben der Stadt sind deutlich spürbar. Schrittweise setzen zwar vorsichtige Lockerungen ein – so hat beispielsweise die Musikschule seit dem 11. Mai den Unterrichtsbetrieb in einigen Fächern wieder aufgenommen – doch bestehen weiterhin Einschränkungen zur Durchführung von Veranstaltungen.

Aktuell können aufgrund der Corona-Verordnung Veranstaltungen die Räumlichkeiten und Plätze nur eingeschränkt genutzt werden und Kulturveranstaltungen nur mit einem großen organisatorischen und logistischen Aufwand stattfinden. Das bedeutet unter anderem, dass die Anzahl der Besucherinnen und Besucher auf maximal 99 Personen beschränkt werden muss, die vorgeschriebene Abstandsregelung eine deutlich größere Fläche erforderlich macht, eine Zugangskontrolle und eine Sitzplatzzuweisung zwingend erforderlich sind.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Anreise der Studenten aus aller Welt aufgrund aktueller Reisebeschränkungen zum jetzigen Zeitpunkt ungewiss ist, genauso wie die Unterbringung der jungen Musikerinnen und Musiker bei Gastfamilien, wie es in den letzten Jahren Tradition war.

Die vielen öffentlichen Konzerte sind prägend für die Internationale Sommerakademie und werden jedes Jahr von deutlich mehr als 100 Personen besucht.

Angesichts der genannten Gründe sowie der unklaren, sich stetig ändernden Rechtslage und der Notwendigkeit einer Planungssicherheit für dieses umfassende Projekt, ist die Realisierung der Internationalen Sommerakademie in diesem Jahr leider nicht möglich. Sehr bedauerlich, gehört die Internationale Sommerakademie seit einem Vierteljahrhundert doch zu den Höhepunkten im Kulturkalender der Stadt und der ganzen Region.

Darüber hinaus wird das traditionelle Marktplatzkonzert der Stadtkapelle, das dieses Jahr für den 26. Juni unter dem Motto »Jazz trifft Stadtkapelle« geplant war, leider nicht stattfinden können, teilt der Fachbereich Kultur der Stadtverwaltung Radolfzell mit.

- Dominique Hahn