Das Gesangsensemble Zell-A-Capella brilliert im Zunfthaus

Musikalisches Streitgespräch um Geld und Liebe

Radolfzell. Das Gesangsensemble Zell-A-Capella präsentierte ihr aktuelles Programm »Geld oder Liebe …?« im Zunfthaus der »Narrizella Ratoldi«. Schon bei der Einführung ins Programm hatte das Ensemble die Lacher auf seiner Seite. Da suchte der eine »Irgendwo auf der Welt« mit den Comedian Harmonists nach dem großen Glück und der einzig wahren Liebe, während die nächste »Für eine Nacht voller Seeligkeit« plädierte. Im Anschluss hatte das Ensemble mit der Hotline von Annett Louisan »Drück die 1« auch gleich die Lösung parat wie sie die Liebhaber wieder los wird. Mit »Lass die Leute reden« von den Ärzten und »Mas que nada« wurde gleich klargestellt, dass ihnen das Gerede total egal ist.
Nach so viel Liebe träumten sie mit den Prinzen lieber »Ich wär so gerne Millionär« um gleich darauf im »Konjunktur-Cha-Cha« herauszufinden, wie man so schnell an so viel Geld kommt. Fazit der Prinzen: »Alles nur geklaut«. Vor der Pause ging´s mit »Get around« nochmal rund um danach gleich noch eins draufzusetzen und das Publikum zum Mitsingen zu animieren.
Im zweiten Teil gab´s »Rote Lippen« und statt Mr. Sandman wurde ein Schneemann mit heißen Küssen zum Schmelzen gebracht.
Bei »Winter Wonderland« erzeugte das Ensemble eine romantische Stimmung, dass man fast den Schnee unter den Füßen knistern hörte. Der Zuschauer wurde aber schnell wieder aus der romantischen Stimmung herausgerissen und fand sich kurz darauf im Weihnachts-Einkaufsrummel wieder. Da wurden Online-Auktionen verpasst und vor lauter „Tatschofonie“ folgte gleich darauf die Einweisung in die Psychiatrie. Der schnelle Wechsel zwischen romantischen, lustigen, zeitkritischen und provokanten Liedern, gekonnt eingebunden in eine Geschichte um Liebe und Geld machte den Abend zu einen bunten und kurzweiligen Erlebnis.
Bei allem hin und her waren sich die sechs Sängerinnen und Sänger am Ende mit John Miles einig: »Musik war ihre erste Liebe und wird auch ihre letzte sein.«
Zum Schluss verabschiedete sich ZAC mit einem musikalischen „Gute Nachtkuss“ von einem begeisterten Publikum.

- Matthias Güntert