Radolfzell will sich als Musikstadt weiter positionieren
Musikalisch kann keiner mithalten

Radolfzelll | Foto: Rund 3.500 Besucher rockten das »Blechfieber« im Sommer. Radolfzell möchte sich als Musikstadt weiter positionieren. swb-Bild: Michael Schrodt
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Radolfzell. Radolfzell ist eine Musikstadt - und das soll auch in Zukunft so bleiben. Alleine bei den Bürgerworkshops zum Stadtentwicklungsplan »STEP 2030« haben sich über 70 Prozent der Teilnehmer dafür ausgesprochen, dass sich Radolfzell als die Musikstadt am Bodensee gegenüber den benachbarten Städten und Gemeinden positionieren soll. Diesem Wunsch wird im Rathaus nun Folge geleistet.

Der Kulturausschuss stimmte in seiner jüngsten Sitzung einstimmig dafür, eine »Musikstadt«-Projektplanung auf den Weg zu bringen. Sehr zur Freude von Oberbürgermeister Martin Staab: »Die Musik ist eine absolute Stärke der Stadt und der Ortsteile, das hat das Jubiläumsjahr eindrucksvoll gezeigt«, sagte der Radolfzeller Rathauschef.
Mit der Projektplanung, die nach Angaben von Angélique Tracik, Fachbereichsleiterin Kultur, bis zum Jahr 2021 fertiggestellt werden soll, sollen folgende Ziele erreicht werden: Die musikalischen Akteure in der Stadt und in den Ortsteilen sollen sich noch stärker miteinander vernetzen.

So sollen neue Kooperationen und Formate entstehen. Ebenso soll eine stärkere Vernetzung auch außerhalb der Stadt angestrebt werden. Bewährte und neue Musikformate wie etwa die Internationale Sommerakademie oder das »Blechfieber« werden weiterentwickelt und regional und überregional positioniert. »Für den Kulturtourismus bringt diese klare Positionierung als Musikstadt einen eindeutigen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Städten am Bodensee«, ist sich Angélique Tracik sicher. Um weiter auf höchstem musikalischen Niveau zu agieren, soll die Ausbildung von Nachwuchsmusikern ausgebaut und gezielt gefördert werden. »Das hohe Niveau der Musikausbildung wird zu einem Alleinstellungsmerkmal Radolfzells«, so Tracik weiter. 250.000 Euro sollen für diese Vorhaben veranschlagt werden. Der städtische Zuschuss soll sich auf 90.000 Euro belaufen, der Rest über Sponsoren generiert werden.

Für Dietmar Baumgartner, Fraktionssprecher der Freien Wähler und selbst Musiker in der Stadtkapelle, stellt die Ausbildung des Nachwuchses die wichtigste Säule dar. Er appellierte an die Verantwortlichen, eine gerechte Gebührenstruktur in der Musikschule zu gewährleisten. »Nur so bringen wir auch sozial schwächer Gestellte in die Musikschule«, sagte er. Gisela Kögel-Hensen von der Freien Grünen Liste weiß um die Bedeutung Radolfzells mit seinen rund 2.000 Musikern: »Ich kenne keine Musikstadt in der Region, die musikalisch mit uns mithalten kann.« Helmut Villinger von der CDU hofft hingegen, dass man den Schwung aus dem Jubeljahr mitnehmen könne, um Radolfzell als Musikstadt noch professioneller darzustellen.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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