Volker Busch beim Unternehmerforum im Milchwerk
Multitasking kostet IQ-Punkte

Volker Busch | Foto: Fokussiertes Arbeiten ist besser als Multitasking, ist sich Dr. Volker Busch sicher. swb-Bild: dh
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Radolfzell. Zum dritten Mal hat die Stadt Radolfzell in diesem Jahr eine Umfrage unter den ortsansässigen Unternehmern durchgeführt und die Ergebnisse in einem Wirtschaftsbarometer zusammengefasst, das im Rahmen des Unternehmerforums jüngst der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

»Bei uns in Radolfzell ist die Lage noch sehr gut«, fasste OB Martin Staab die Ergebnisse zusammen. Die Unternehmer seien im Großen und Ganzen noch ähnlich zufrieden wie schon vor zwei Jahren, auch wenn sich natürlich nur schwer vorhersagen lasse, wie der Brexit und die Weltwirtschaft die Lage der Radolfzeller Unternehmen beeinflussen wird. Erfreulich sei jedoch, dass in der Perspektive für die nächsten zwei Jahre der Optimismus überwiege, wie die Umfrage gezeigt habe, erklärte Staab.

Das Wirtschaftsbarometer zeigt: Fachkräfte sind nach wie vor sehr gefragt, ebenso ist die Nachfrage nach Gewerbeflächen sehr hoch. Hier soll unter anderem das geplante innovative Gewerbegebiet »Blurado« zu einer Entspannung der Situation beitragen. Während die Befragten die Attraktivität und das Image von Stadt und Region als Standort lobten, verteilten sie schlechte Noten für die Verfügbarkeit von Wohnraum, immerhin 38 Prozent vergaben hierfür die Note 5-6, und für die Verfügbarkeit von Mobilfunkinfrastruktur.
Gute Nachrichten gibt es in Bezug auf den Endausbau der Straßen im Gewerbegebiet Nord. Dieser soll im Juni starten und dann innerhalb von fünf Monaten über die Bühne gehen, stellte der OB in Aussicht. »Allerdings wird das fast ein Neubau, denn die Straßen warten eigentlich schon seit über 25 Jahren auf ihren Endausbau«, so Staab.

Nach der Vorstellung des Wirtschaftsbarometers gab es für die Teilnehmer des Unternehmerforums einen Impulsvortrag von Dr. Volker Busch zum Thema »Gehirn unter Strom - Vom klugen Umgang mit digitaler Reizflut und Multitasking«. Er erklärte, dass die digitalen Medien viele Probleme mit sich bringen können, betonte jedoch, dass sie bei klugem Umgang keineswegs gefährlich seien. »Digitale Medien machen nicht dement, Spuren hinterlassen sie trotzdem«, so seine These.

Studien hätten gezeigt, dass die Konzentrationsfähigkeit merkbar abgenommen hat. Das Problem dabei sei, dass viele Menschen durch die digitalen Medien dazu verleitet werden, zwischen Aufgaben hin und her zu »switchen«, erklärte Busch und fügte hinzu: »Durch Multitasking verlieren wir neun IQ-Punkte«. Sein Credo: Man sollte sich zumindest eine halbe Stunde am Tag von der Umwelt abschotten und in dieser Zeit konzentriert die wichtigste Aufgabe des Tages erledigen. Genau so wichtig sei es jedoch auch einfach mal die Gedanken schweifen zu lassen, denn das ermöglicht dem Gehirn kreative Leistungen. Die »Panoramazeit« muss als Gegenstück zur »Fokuszeit« ebenfalls gegeben sein. Beide sollten nicht dem Medienkonsum geopfert werden, so Buschs Kredo.

»Ich liebe die Zeit in der wir leben und die Möglichkeiten, die uns die digitalen Medien bieten. Wir müssen nur lernen eigenverantwortlicher mit unserem Gehirn umzugehen und wir müssen weg kommen von der Gleichzeitigkeit«, gab Busch seinen Zuhörern mit auf den Weg.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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