Adventskonzert des Jugendblasorchesters und der Stadtkapelle Radolfzell
Mitreißende Dudelsackmelodien und die Schattenseite des Krieges

JBO Stadtkapelle | Foto: Am zweiten Sonntag im Advent luden das Jugendblasorchester und die Stadtkapelle Radolfzell zu einem Benefizkonzert in die St Meinradskirche. Im Bild das Jugendblasorchester unter der Leitung von Kuno Rauch. swb-Bild: hz
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Radolfzell. Es war die raumfüllende, klangintensive Kunst der Doppel- und Mehrchörigkeit die am zweiten Adventssonntag in der Kirche St. Meinrad wirkungsvoll kontrastierte, einander abwechselte und zu einem großen blockhaften Schluss zusammen fand. Die Rede ist vom Doppel- Benefizkonzert des Jugendblasorchesters und der Stadtkapelle Radolfzell beide unter der Leitung von Kuno Rauch.
Das Trompeten- und Posaunenregister der Stadtkapelle eröffnete ihren Konzertteil vom Kirchenschiff der Meinradskirche mit der Komposition »Echoes of San Marco« vom Johan de Meij. Zu der Aufführung des Werkes lieferte die Akustik der Kirche die idealen Bedingungen. Als zweite Darbietung der Stadtkapelle hörten die Besucher »The Armed Man- A Mass for Peace«. Die sechs Sätze dieser Komposition basierten auf der katholischen Messliturgie und auf Soldatenliedern aus dem 15. Jahrhundert. Das Werk entstand unter dem Eindruck des Kosovo-Konflikts, deren Opfer es auch gewidmet war. Mit seiner Komposition brachte der walisischen Komponist Karl Jenkins die Schrecken des Krieges, durchsetzt mit besinnlichen Momenten zum Ausdruck. Am Ende stand ein neues Jahrtausend mit der Hoffnung auf Frieden.
Das Doppelkonzert eröffnete traditionsgemäß das Jugendblasorchester mit der »Alvamar Ouverture« ein luftig-fröhliches und feierliches Werk. Der synkopierte Rhythmus zu Beginn vermittelte eine positive Ausstrahlung auf die aufsteigende Melodieführung. Nach einem langsamen Adagio-Teil folgte ein freudiges Finale. Der Titel «Ratatouille Satirique», vom Johann de Meij war eine Ratatouille aus Blasmusik. Der Ragtime-artige Anfang (Prélude) und der Schlussteil (Le Piccadilly) versetzten die Zuhörer in der bis zum letzten Platz gefüllten St Meinradskirche in eine frühere Zeit. Überwiegend weihnachtlich und choralartig klang »Polish Christmas Music«, ebenfalls vom Johann de Meij. Zum Schluss führte das Jugendblasorchester mit mitreißenden Dudelsackmelodien direkt nach Schottland. Das Konzert endete mit dem Gesamtchor beider Orchester und dem Lied «Macht hoch die Tür, die Tor macht weit«. Der Reinerlös des Benefizkonzertes ging an die Flüchtlingshilfe und an die Diakonie.

- Matthias Güntert

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Redaktion aus Singen

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