OB Staab erhält »Kaufpreis« für Mettnauhalle vom Alt-Landrat zurück
»Mit Zins und Zinseszins«

Radolfzeller Kirsch | Foto: Mit von der Partie beim Radolfzeller Kirsch waren auch Alt-Landrat Frank Hämmerle und Landrat Zeno Danner, die die Gelegenheit zum Austausch mit dem Gastgeber, OB Martin Staab, sowie den anderen Bürgermeistern gerne nutzten. swb-Bild: dh
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Radolfzell. Zum sechsten Mal haben sich fast alle Bürgermeister aus dem Landkreis Konstanz am Montagabend in lockerer Runde beim mittlerweile legendären »Radolfzeller Kirsch« zum gemeinsamen Austausch getroffen. Zum ersten Mal dabei war Landrat Zeno Danner, der just am Montagmorgen die Runde seiner Antrittsbesuche in den Städten und Gemeinden des Landkreises mit einem Besuch bei Hans-Peter Lehmann in Mühlhausen-Ehingen abgeschlossen hatte. Einigkeit herrschte bei den Rathauschefs darüber, dass solche informellen Treffen wichtig seien, um die drängenden Themen, die die Region bewegen voranzubringen.

So zählte Gastgeber Martin Staab einige Erfolge auf, die man bereits zusammen erzielt habe. »Gute Fortschritte haben wir etwa im Bereich Tourismus gemacht, das kreisweite Hospiz ist zustande gekommen und die Zusammenarbeit bei der Volkshochschule ist ebenfalls ein Erfolgskonzept«, so Staab. Auch mit schwierigen Themen mussten sich die Bürgermeister in den vergangenen Jahren auseinandersetzen. Seien es die Probleme im Gesundheitsverbund, die Frage nach der Windkraft oder die Unterbringung von Flüchtlingen. Dennoch: »Bei allem Druck den wir hatten, haben wir es doch gemeinsam gemeistert«, fasst OB Staab zusammen.

Dicke Bretter gibt es für den Landkreis aber auch in Zukunft zu bohren. So befürchtet Staab, dass nach Jahren der vollen Kassen nun wieder andere Haushalte bevorstehen. »Die fetten Jahre sind vorbei«, erklärt er. Beim Thema Tourismus sei man zwar gut aufgestellt, aber auch hier gelte es am Ball zu bleiben.

Insbesondere wünscht sich der Radolfzeller OB hier die Schweizer mit ins Boot zu holen, wie er besonders gegenüber dem ebenfalls eingeladenen Stadtpräsidenten von Stein am Rhein, Sönke Bandixen, betonte. Das Thema Klimaschutz wird ebenfalls noch sehr lange auf der Agenda bleiben, ist sich Staab sicher. Hier müsse insbesondere Radolfzell als Umweltstadt eine Vorreiterrolle übernehmen, erklärte er vor den anderen Bürgermeistern.

In vielen Punkten pflichtete Landrat Danner den Ausführungen Staabs bei. Sicherlich werden ihn die Bürgermeister beim Wort nehmen im Hinblick auf seine Zusage: »Ich möchte mit einer Kreisumlage auskommen, die sehr in der Nähe der bisherigen liegt«. Im Hinblick auf den Gesundheitsverbund spürt der neue Landrat noch immer die alten Linien zwischen Singen, Radolfzell und Konstanz. »Ich will da hin kommen, dass wir sagen können, wir haben ein Krankenhaus mit mehreren Standorten«, so Danner.
Um die 2016 angestoßene Diskussion um die für einen symbolischen Euro von OB Staab erworbene Mettnauhalle zu beenden, hatte Alt-Landrat Frank Hämmerle den sprichwörtlichen »großen Geldbeutel dabei«. »Mit Zins und Zinseszins«, wie er betonte, zahlte er den Kaufpreis an OB Staab zurück indem er ihm ein Zwei-Euro-Stück auf den Tisch legte.

Nach dem gemeinsamen Essen nutzte der Engener Verwaltungschef, Johannes Moser, die Gelegenheit um sich im Namen der anderen Bürgermeister für die Einladung nach Radolfzell zu bedanken. Zudem brachte er die Idee ein, eine Klimaschutz-Datenbank einzurichten, in der jeder sehen kann, was die Gemeinden bis dato für den Klimaschutz getan haben. »Die Fridays For Future Demonstrationen erwecken nämlich den Eindruck, wir hätten in der Vergangenheit gar nichts getan. Und das stimmt so nicht. Hier haben wir eindeutig ein Kommunikationsproblem«, ist sich Moser sicher.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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