Beim Treffen im Februar konnten sie die Baumpflege kennenlernen
Minigärtner Radolfzell wachsen über sich hinaus
Radolfzell. Einmal im Monat besuchen die Europa Minigärtner aus Radolfzell die umliegenden Gartenbaubetriebe und aktiv dort mitgärtnern. Am ersten Februar konnten sie hier eine weitere ganz besonders spannende Sparte der Gartenbaubranche kennenlernen – die Baumpflege. Hiervon berichtete ihre Teamleitung am Freitag in einer Pressemitteilung.
Eisig kalt war es an diesem Winternachmittag und die Radolfzeller MinigärtnerInnen im Alter von 8 bis 13 Jahren packten ihre Handschuhe und Gartenscheren aus. Wer am Spielplatz Schlesierstraße vorbeikam, sah schon von Weitem die orange leuchtenden Warndreiecke mit dem Aufschrieb »Baumarbeiten«. Nur dass diesmal die MinigärtnerInnen die Baumarbeiten durchführten! Baumpfleger Konstantin Mauz und seine Frau Sara Reichert von der Firma Naturlieb Konstanz machten es möglich und leiteten die MinigärtnerInnen beim Klettern in die Gipfel der Bäume und beim Hubsteigerfahren in luftige Höhen an.
Zu Beginn lernten die MinigärtnerInnen die Werkzeuge der Baumpfleger kennen: verschiedene Garten- und Astscheren, die Hand- und Gestängesäge, ebenso auch Motorsägen wurden gezeigt und erklärt. Mit der Gestängesäge durften die MinigärnerInnen dann auch gleich vom Boden aus kleinere Zweige und Äste der Bäume abschneiden. Die bodennahen Sträucher wurden mit den Gartenscheren beschnitten. Dabei lernten die MinigärtnerInnen, welche Zweige abgeschnitten werden durften und welche nicht.
Dann wurden die MinigärtnerInnen in die Seilklettertechnik eingeweiht. Staunend konnten sie erfahren, wie mit der modernen Seilklettertechnik der gesamte Kronenbereich der Bäume gepflegt und wenn notwendig gefällt wird. Sie sahen dem Baumpfleger zu, wie er in luftiger Höhe, frei beweglich und nur durch ein Seil gesichert, arbeitete. Dabei wurde den Minigärtnern die Grundkenntnisse der Kletterausrüstung und -technik vermittelt. Spätestens als sie es selbst ausprobieren konnten, wurde den MinigärtnerInnen schnell klar, dass es zum Klettern ordentlich Arm- und Beinkraft braucht und Achtsamkeit um Gefahren zu erkennen. Lia Göbel war die erste, die sich traute. Sie legte die Ausrüstung an, sicherte sich mit Baumpflegeseil und Halteseil mit Stahleinlage und begann mit Hilfe von Konstantin Mauz hochzuklettern. Einige MinigärtnerInnen entschieden, dass sie es lieber nicht versuchen, da sie die Höhe nicht vertragen, andere wollten es unbedingt probieren und schwangen sich einer nach dem anderen in die Seile.
Zuletzt lernten die MinigärtnerInnen noch den Hubsteiger kennen. Der Hubsteiger ist ein Fahrzeug mit einem langen Hubarm, mit dem Personen bis zu 22 Meter in die Höhe transportiert werden. Die Kinder stiegen in die Gondel ein und fuhren immer höher und höher, so dass sie unter sich die Sonnenrainschule und umliegenden Häuser sehen konnten - ein gelungener Abschluss für den Nachmittag.
Begleitet von ihren Teamleiterinnen Denise Kilian und Malinda Troester besuchen die kleinen Naturfreunde einmal im Monat Gartenbaubetriebe, Kräuter- oder Obsthöfe der Region, um den GärtnerInnen über die Schulter zu schauen und selbst aktiv mitanzupacken. Für die Minigärtner Radolfzell engagieren sich viele Betriebe und Initiativen vor Ort; das sind neben der Friedhofsgärtnerei Radolfzell, das Atelier Blumenwesen, der Sonnhof, Christbaumkultur Bohl in Güttingen, Landschaftsgärtner Freiraumvision, Imker Hirt vom Imkerverein Radolfzell, Baumschule Ullmer in Öhningen, SoLawi Konstanz auf der Insel Reichenau, Herba Solaris in Stockach, die Deutschen Trüffelbäume in Radolfzell und Naturlieb Konstanz. Sie alle wollen den Minigärtnern ihren Betrieb und ihr Berufsfeld näher bringen. Finanziell unterstützt werden die Minigärtner Radolfzell von den Stadtwerken Radolfzell, dem Gewerbeverein Radolfzell und zwei privaten Spendern.
Autor:Anja Kurz aus Engen |
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