Realschul-Erweiterung spaltet Gemüter im Gemeinderat
Mehr Einsparungen sind nicht drin

Thielke Realschule  | Foto: Die geplante Erweiterung an der Gerhard-Thielcke-Realschule wird ein bisschen günstiger als bisher gedacht. Dafür muss für einen Fluchtbalkon noch einmal nachfinanziert werden.swb-Bild: Archiv
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Radolfzell. Durch kleinere Planänderungen, Modifizierungen und Optimierungen können beim Erweiterungsbau an der Gerhard-Thielcke-Reaschule rund 400.000 Euro eingespart werden. Dies erklärte Projektleiterin Olesja Hepting in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Damit sinken die Kosten von 9,3 auf 8,9 Millionen Euro. Die Freude über die Einsparungen hielten indes im Gremium nicht lange an, denn für einen größeren Fluchtbalkon über die gesamte Länge des Erweiterungbaus müssen die Einsparungen teilweise wieder ausgegeben werden.

»Der Fluchtbalkon war im früheren Verfahren so noch nicht gefordert«, betonte Thomas Nöken, Fachbereichsleiter Bauen. Die Kosten des Fluchtbalkons belaufen sich auf 195.000 Euro. Obwohl alle Räte betonten, dass Brandschutz unabdingbar sei, gab Christof Stadler (CDU) zu bemängeln, dass hier »Brandschutz ins Extreme betrieben« werde.

Zudem solle der Steg, der das Bestandsgebäude mit dem Neubau verbinden soll, von einem Kalt- in einen Warmsteg umgewandelt werden. Dies werde nach Angaben Heptings noch einmal 91.000 Euro kosten. Aber diese Investition sei gerechtfertigt, wie CDU-Fraktionsvorsitzender Bernhard Diehl erklärte: »Die Realschule platzt aus allen Nähten und ein Warmsteg würde zusätzlichen Raum schaffen.« Die Mehrkosten von 91.000 Euro bezeichnete er als gerechtfertigt.

Ein deutliches Signal sandte FGL-Fraktionssprecher Siegfried Lehmann an seine Ratskollegen. »Wir dürfen an der Funktionalität nicht mehr herumschrauben, denn eine funktionale Realschule ist für Radolfzell überlebenswichtig«, sagte er. Richard Atkinson (FDP) und Thila Sindlinger (FGL) kritisierten den Ratsbeschluss indes aufs Schärfste. Während Sindlinger von einer »Investition in einen Murks« sprach, auch angesichts der Tatsache, dass man für 20 Millionen Euro einen kompletten Neubau erhalten hätte, zog Atkinson einen Vergleich zum Neubau der Ratoldus-Gemeinschaftsschule: »Die Erweiterung der Realschule wäre priorisierungswürdiger gewesen, denn hier ist der Bedarf vorhanden«, erklärte er angesichts der landesweit sinkenden Anmeldezahlen an den GMS. Auch FGL-Fraktionssprecher Siegfried Lehmann hätte sich lieber für einen kompletten Neubau anstatt der Erweiterung samt Sanierung des Bestandsgebäudes bevorzugt. »Wir hätten 2014 für einen Neubau stimmen sollen, der alle Anforderungen an eine moderne Realschule erfüllt«, sagte er.

Matthias Güntert

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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