Schülerkunst für die Geriatrie
Marilyn Monroe und das Radolfzeller Münster in Pink

Schülerprojektes in der Radolfzeller Geriatrie | Foto: Sie freuen sich über die gelungene Umsetzung des Schülerprojektes in der Radolfzeller Geriatrie: (v.l.n.r.) Christoph Stetter, Vorsitzender des Krankenhausfördervereins, Schülerin Elena Deufel aus der 10. Klasse, Kunstlehrerin Dominique Buchtala und Chefa
  • Schülerprojektes in der Radolfzeller Geriatrie
  • Foto: Sie freuen sich über die gelungene Umsetzung des Schülerprojektes in der Radolfzeller Geriatrie: (v.l.n.r.) Christoph Stetter, Vorsitzender des Krankenhausfördervereins, Schülerin Elena Deufel aus der 10. Klasse, Kunstlehrerin Dominique Buchtala und Chefa
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Radolfzell. Farbe und damit Frohsinn und Lebensfreude haben Schülerinnen des Friedrich-Hecker-Gymnasiums in die Geriatrie im Klinikum Radolfzell gebracht. Drei großformatige Bilder entstanden im Rahmen der Projekttage des Gymnasiums, die nun eine Sitzecke der Station S33 im 3. Stock des Klinikums verschönern. Drei Tage lang hatten jeweils sieben Schülerinnen der 9. Klasse und sieben Schülerinnen der 10. Klasse unter der Leitung der Kunstlehrerin Dominique Buchtala zusammen an den großformatigen Werken gearbeitet.
Unter dem Motto »Alt trifft jung – wir zeigen Farbe« fand kürzlich eine kleine Vernissage mit Vertretern der Schule und des Klinikums, aber auch des Fördervereins statt. Dessen erster Vorsitzender Christoph Stetter hatte die Idee zu dem Projekt und den Kontakt zur Schulleiterin Ulrike Heller aufgenommen, die sich von der Idee gleich begeistern ließ. Der Förderverein stellte die Materialien zur Verfügung – vom Pinsel bis zur Farbe – und die Schule ihr Knowhow und das Talent und Engagement ihrer Schülerinnen und Lehrerin. Ziel des Projektes, so Stetter, sei es, Farbe in den Klinikalltag zu bringen. Das Konzept zum Projekt wurde in enger Abstimmung mit Dr. Achim Gowin, Chefarzt der Geriatrie, entwickelt und auf die Bedürfnisse der alten Menschen zugeschnitten.
Begegnung fördern, junge Menschen in Kontakt mit alten bringen, die Öffentlichkeit ins Krankenhaus zu holen und die Räume durch farbliche Gestaltung aufzuwerten, »sympathisch machen« und mehr Aufenthaltsqualität zu bieten, war ein Wunsch von Gowin. Dass die Bilder farbenfroh und damit lebensbejahend sind, ist Absicht; auch dass die Motive aus der Heimat stammen und leicht wiedererkennen zu sind – wie etwa das Radolfzeller Münster, Szenen aus dem Hausherrenfest oder der Bodensee. Kombiniert mit Bildmotiven aus der Zeit, als die alten Menschen die jungen waren, entstanden originelle großformatige Bilder in Acryl voller Leuchtkraft und Lebenslust, die zum Träumen und Erinnern einladen.
Gowin hatte zuvor eine Lanze für die Altersmedizin gebrochen. Sie sei keine leichte Aufgabe, denn man habe es mit vielfach und schwersterkrankten Menschen zu tun, die Arbeit sei anstrengend und kräftezehrend für Pflege, Ärzte und Therapeuten. Aber sie gebe einem auch viel zurück, denn die Menschen, die in der Geriatrie in den Betten liegen sind Zeitzeugen, sind personifizierte Zeitgeschichte mit ganz bunten Lebensläufen. Auch das sollten die Bilder widerspiegeln und sie tun es bunt und gekonnt.
Dominique Buchtala machte bei der Vernissage akustisch anhand von Hörbeispielen erlebbar wie die Schüler Zugang zum Thema bekamen und was sie bei den Entwürfen und deren Ausführung inspirierte. Das reichte von Roy Black bis Rock´n Roll. Sehnsucht und Tradition dargestellt anhand von Landschaften und Menschen – Marilyn Monroe vor dem pinken Radolfzeller Münster. Das gibt es nur in der Geriatrie im Radolfzeller Krankenhaus!
Dass dieses Projekt keine Eintagsfliege ist, hofften sowohl der Vorsitzende des Fördervereins als auch der Chefarzt der Geriatrie. Denn im Zentrum für Altersmedizin gibt es noch mehrere Sitzecken, die auf ihre Verschönerung warten. Somit sollen die ersten drei Bilder nur ein Einstieg in eine hoffentlich fruchtbare Kooperation mit dem Radolfzeller Gymnasium sein.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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