Erneuter Leserbrief zur Parksituation auf der Mettnau
Lieber AST anbieten
Radolfzell. Die Parkmöglichkeiten auf der Mettnau sorgen weiterhin für Aufregung in Radolfzell. So erreichte die Redaktion zum WOCHENBLATT-Artikel »Gewitterwolken auf der Mettnau« folgender Leserbrief: »Wieder einmal soll dem Benutzer des Autos das Leben noch schwerer gemacht werden. Nach Bußgelderhebung bei der automatischen Überwachung von Minimalgeschwindigkeiten auf Radfahrerniveau und vermehrten Parkverboten nun auch mit höheren Parkgebühren.
Wieder einmal soll ein, wenn auch großer Teil der Bevölkerung für die Kosten der gesamten Bürgergemeinschaft herangezogen werden. Warum diese widerrechtliche Ungleichbehandlung?
Die Mehreinnahmen werden angeblich benötigt, den Betrieb von Stadtbussen zu finanzieren, die zu groß sind für die durch Verkehrsinseln und künstliche Hindernisse verengten Straßen und daher insbesondere Fußgänger und Radfahrer gefährden, zu laut für die Wohnbezirke, durch die sie fahren, und die in den meisten Fällen nur wenige oder gar keine Fahrgäste transportieren, da am Bedarf vorbei geplant wurde in der Hoffnung, man könnte die Auto fahrenden Bürger durch Nadelstiche in Gebühren- und Strafzettelform zu guten Benutzern von Massenverkehrsmitteln umerziehen. Wie wäre es stattdessen, den Bürgern auf den wenig frequentierten Strecken kompakte bedarfsgerechte Anruf-Sammel-Taxis (AST) anzubieten, was für Handybenutzer leicht zu organisieren ist, dem autolosen Bürger die Mobilität verbessert und von Fall zu Fall den Autobesitzer zum Verzicht auf das eigene Auto bewegen könnte? So zum Bespiel bei der Linie 4 durch die Weinburg. Der Service wäre besser auf individuelle Wünsche abzustimmen und vermutlich billiger, als ineffiziente Großraumbusse nach festem Fahrplan leer fahren zu lassen, das Passagieraufkommen wäre vermutlich höher, und bei besserer Auslastung kostengünstigerer kleinerer Einheiten könnte das Defizit durch Mehreinnahmen bei den Kostenbeiträgen der Fahrgäste verringert werden.
Wie wäre es, kostenfreie Parkplätze in Bahnhofsnähe anzubieten, was die Benutzung des Bahnangebots im Eisenbahnknotenpunkt Radolfzell für Pendler und Touristen attraktiver machen würde? Wie wäre es, auf die Bevormundung des Bürgers zu verzichten und diesen die Form seiner Mobilität frei wählen zu lassen, statt Privilegien für Bedienstete und einzelne Bürger durch Sondergenehmigungen zu schaffen?«
Wolfgang Schneefeld, Radolfzell
Leserbriefe geben ausschließlich die Meinungen ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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