Aktionsgesellschaft Radolfzell lud bei »Musik uff de Gass« zum Rundgang ein

Lebendig wie in Cuba

Radolfzell. Alteingesessene Radolfzeller wussten es schon beim morgentlichen Blick ins Bohlinger Loch: »Musik uff de Gass« konnte im 20. Jahr des Bestehens zwar den verhangenen Himmel nicht öffnen, aber den vielen Tausend Besuchern und Gästen am Verkaufsoffenen Sonntag trotzdem einen ungetrübten Genuss bereiten. Hochzufrieden zeigten sich bei ihrem traditionellen Rundgang die Organisatoren der Arbeitsgemeinschaft Radolfzell über den großen Zuspruch an Besuchern und die ungebrochene Bereitschaft der Einheimischen zum Mitmachen.

»Ringsum Happy« zeigte sich AG-Geschäftsstellenleiterin Beate Grünwald mit dem Angebot zum Stadt-und Einkaufsbummel, »gut 120 Geschäfte sind aktiv dabei«. Stefan Heck vom Seemaxx-Management ist »immer wieder sehr beeindruckt von der einmaligen Vielfalt der örtlichen Musiker, die über alle Generationen hinweg Jung und Alt zusammenbringen und begeistern«. Ob »Fön-Orchester« der Musikschule am Seetorplatz, ob »Schlossberg Musikanten Güttingen«, »Schnooke Vielharmoniker« oder »Feierware« am umlagerten Traditionstreff Scharfen Eck – Gäste aus nah und fern erlebten ein singendes, klingendes, kulinarisches Radolfzell, bewundert auch von weitgereisten Schweizer Nachbarn: »So toll, so lebendig -wie in Cuba!« Da durfte eine Gebraucht-Instrumenten-Börse im Zunfthaus nicht fehlen, veranstaltet vom Freundes- und Förderkreis der Musikschule. Viele Nachwuchskünstler wie Jonathan Stieglitz mit Gitarre und Rio Robertson auf dem Saxophon zeigten ihr Können auf dem Weg zum gut besuchten Seemaxx, wo »The Wildes« mit artistischen Kunststücken glänzten.

Ein sichtbarer Zauber lag auch über dem »Elektroplatz« bei erstmaligen Kinderaktionen mit vielen Gelegenheiten zum Mitmachen. Die Buchhandlung Greuter wurde gar von neun- bis zwölfjährigen Kindern geleitet, was Hannah (12) »sehr, sehr cool« fand. Marie-Therese Kirow von Greuter lobte die Neuen. »Sehr fleißig, perfekte Kassenführung, erfolgreiche Beratung von Eltern, Bekannten und Verwandten«. Dazu wurden Buchtipps geschrieben und platziert – alle hatten Spaß. Ein besonderes Vergnügen bot auch die Münsterturmbesteigung mit einem herrlichen Blick auf das bunte Treiben in der Altstadt, deren Marktplatz mit Kulinarik und einem Kaleidoskop an Automobilen lockte. Wer es ruhiger mochte, konnte sich wiederum an Johanna Dammert‘s kongenialem Harfenspiel Ecke Kaufhausstraße erfreuen. Alles in allem bestätigte Radolfzell fulminant seinen Ruf als Besuchermagnet, »weil wir uns immer wieder was einfallen lassen«, so das Fazit von AG-Arbeitskreisleiter Roland Lang.

- Graziella Verchio