Erstes Politik-Speed-Dating auf dem Seetorplatz
Kurzes Intermezzo mit viel Politikinhalt
Radolfzell. Es war ein kurzes Intermezzo, aber versehen mit viel politischem Inhalt: Das erste Politik-Speed-Dating, das vom Bürgerbündnis Radolfzell für Demokratie am vergangenen Sonntag auf dem Seetorplatz organisiert wurde, kam bei den Dating-Teilnehmern bestens an, wie Nina Breimaier gegenüber dem WOCHENBLATT bestätigte. An verschiedenen Tischen wurde parallel diskutiert, nach circa acht bis zehn Minuten wurde der Tisch gewechselt. »Aus verschiedensten Gründen ist das Ansehen von politischen Ämtern in den letzten Jahren sehr stark gesunken. Das Interesse und die Beteiligung an demokratischen Prozessen sind stark zurückgegangen«, betonte Breimaier. Gerade hier sollte das Politik-Speed-Dating Abhilfe schaffen. Ein »Meckerkasten« soll aber laut Breimaier, die bereits jetzt ankündigten weiteren Veranstaltungen dieser Art durchzuführen, nicht entstehen.
Bei den Teilnehmern der Dating-Runde kam die Idee indes bestens an. Oberbürgermeister Martin Staab sprach von einem »interessanten Format«. Bürgermeisterin Monika Laule ergänzte: »Die Idee ist klasse, hier bekommt man als Bürger unkomplizierten Zugang zur Kommunalpolitik, hier kann man aber auch seine eigene Meinung in ungezwungener Atmos-phäre kundtun.« Besonders interessant sei aber auch die Tatsache, dass Gemeinderäte und Politiker in diesem Konzept gezwungen werden, sich kurz zu halten, denn acht Minuten sei wahrlich nicht viel Zeit. »In acht Minuten auf den Punkt zu kommen, ist eine echte Kunst«, so Laule weiter.
Um kommunalpolitisch ein weiteres Zeichen zu setzen, wurden um fünf Minuten vor 12 Uhr Luftballons samt Karten in den Himmel steigen gelassen. Auf den Karten konnten die Teilnehmer den Satz »Demokratie ist super, weil...« vervollständigen. Angesprochen auf die Beteiligung der Bürger fiel die Bilanz allerdings ein wenig zurückhaltend aus. Man hätte sich schon den ein oder anderen Mehr gewünscht - gerade beim Politik-Speed-Dating, gab Breimaier zu. »An neue Formate muss man sich erst einmal gewöhnen. Das Konzept braucht jetzt Übung und Wiederholungen«, betonte Breimaier.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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