Neue Locations mit neuen Akzenten
Kulturnacht soll Zeichen setzen
Radolfzell. Die Kulturnacht am 2. Oktober in Radolfzell soll erneut Zeichen setzen, wie stark die Stadt als Kulturstandort ist und das tief verwurzelte Kulturverständnis der Radolfzeller nach außen tragen, sagte OB Simon Gröger im Rahmen der Medienkonferenz am Donnerstag. Die "Location" für die Medienkonferenz war gleich auch ein neues Ziel für die Kulturnacht, denn im Keller des "Scheffelhof" hat das Band-Projekt "Sound Idea" ihren Proberaum zur "Lounge" mit erstaunlich viel Platz aufgewertet, in die sich auch schon die Fotogruppe "Brende20" aus Radolfzell verliebt hat, welche sich nach ihrer erfolgreichen Premiere im letzten Jahr im Milchwerk nun hier vorstellen will in Verbindung mit musikalischen Auftritten der Band.
Insgesamt 51 Kulturstationen sollen in der 19. Auflage der Kulturnacht in Radolfzell geboten werden, 36 weitere kommen durch die "Ortszeit 7:79" in Böhringen als weiterem Hotspot der Kulturnacht dazu, wo schon die Aufbauarbeiten begonnen haben, mit dem ersten "Cube", der in die Zukunft dieses Projekts zeigt. Dort muss aufgrund des enorm gestiegenen Aufwands erstmal ein kleiner Eintritt verlangt werden, dafür gibt es auch durch Förderungen ein vestärktes Rahmenprogramm, kündige Organisatorin Victoria Graf in Böhringen an. In dem Abbruch-Quartier wird es eine ganz besondere Aktion geben: Eine kleine Projektförderung des Kulturfonds des Landratsamtes ermöglicht für »7:79« das interaktive Kunstprojekt »Menschenrechte betreten« von Heike Sauer und Andrea Tiebel Quast. Für die Aktion werden die 30 von der UN erklärten Menschenrechte gedruckt auf einer 72 Meter langen und 1,5 Meter breiten Kunststoffbahn ausgerollt. Die Besucher kommen somit nicht drum hin, die Rechte der Menschen mit Füssen zu treten.
Zur Kulturnacht will auch das Tagungs- und Kulturzentrum Milchwerk seinen 30. Geburtstag feiern und mit Führungen manchen Blick hinter die Kulissen bieten, wie nun informiert wurde. Dazu gibt es nicht nur über Technik, sondern auch manchen Star eine Menge zu erzählen.
Die Stadtbücherei kann in diesem Jahr dank doch noch möglicher Förderung gleich auf zwei Bühnen"Poetry Bites", sozusagen die Kurzform des Poetry-Slams präsentieren - und das mit sehr unterschiedlichen Menschen, wie die Leiterin der Stadtbücherei, Petra Wucherer ankündigte.
Erstmals dabei ist die Eisdiele Fernando in der östlichen Altstadt, mit Bildern von Willy Cierpinkski und Roland Ehmig. Die Villa Bosch wird die Arbeiten des Bundeskunstpreises präsentieren, die Christuskirche wird ihre Baustelle zum Kunstwerk als »Kirche in einem anderen Licht«, bei der die Besucher und Passanten ihren Teil für ein Banner beitragen können, der in die Zukunft der Kirche(n) zeigen soll. Natürlich gibt es wieder die Freiluftgalerie rund ums Zunfthaus der Narrizella. Die Zeller Kultur hat neben Theaterhäppchen und Fotos der Inszenierung auch eine Ausstellung von Susann Göhler-Krekosch zu bieten, die laut Ankündigungen die verordnete Isolation in den letzten beiden Jahren zum Thema hat.
Und noch viel mehr Stationen rufen danach, an diesem Abend entdeckt zu werden. Das Mehrgenerationenhaus ist mit zwei KünstlerInnen dabei, das Carl-Duisberg-Centrum mit deren sechs und dem Projekt »Demokratie leben«. Das Stadtmuseum setzt Aspekte der Stadtgeschichte ins Licht und das Jubiläum der Stadtkapelle. Das Tanzstudio Aitare wartet mit mehreren Aufführungen auf. Die Besucher können an diesem Abend auf QR-Codes setzten, die die Wissenspforten zu den Aktionen öffnen. Die Stadtwerke bieten in gewohnter Weise wieder einen Schuttlebus durch die Kernstadt zu den Kulturorten an. Mehr auch unter kulturbuero-radolfzell.de/kulturnacht
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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