In Böhringen startete diese Woche die 7:77 Ortszeit/ Sie bietet wieder ein fulminantes Kunsterlebnis mitten im Ortskern
Kultur trotzt Corona

7:77 Ortszeit | Foto: Organisatorin Victoria Graf hat zusammen mit ihren Helferinnen und Helfer die 7:77 Ortszeit auf die Beine gestellt. swb-Bild: dh
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Böhringen. Die Böhringer Ortszeit geht in die dritte Auflage. Dass es in diesem Außergewöhnlichen Jahr dazu kommen konnte ist dem Durchhaltevermögen der Organisatoren um die Böhringer Künstlerin Victoria Graf zu verdanken. Rund 30 Künstlerinnen und Künstler verwandeln den Böhringer Ortskern wieder in eine gigantische Kunstgalerie mit vielen außergewöhnlichen Locations.

Am Mittwoch wurde das Event feierlich eröffnet. »Dieses Jahr musste schon viel Kultur ausfallen und ich hatte nicht viel Hoffnung, dass wir noch große Kunstgenüsse erleben dürfen, aber Victoria Graf mit ihrem Team zeigt, dass es auch in diesen Zeiten möglich ist, so etwas auf die Beine zu stellen«, lobte der Radolfzeller Oberbürgermeister Martin Staab die Organisatoren.

Es braucht Mut

Wie Staab betonte sei es besonders in Zeiten wie diesen, wo die Welt immer rationaler wird und sich immer schneller dreht, wichtig, Kunst erleben zu können und sich dadurch inspirieren zu lassen.
»Warum tust du dir das eigentlich an?« Diese Frage musste Organisatorin Victoria Graf in den letzten Wochen sehr oft hören. Die Antwort: Ich habe einfach nicht darüber nachgedacht, wie viel Mut es braucht so eine Veranstaltung unter diesen Außergewöhnlichen Bedingungen umzusetzen«, sagt Victoria Graf mit einem Lächeln.

Der Aufwand war indes enorm. Für das Event musste ein eigenes Hygienekonzept aufgestellt werden. Das Gelände musste in diesem Jahr eigens eingezäunt werden. Auf den Wegen durch die Häuser und Scheunen gelten Einbahnregelungen und in den einzelnen Räumen darf sich nur eine bestimmte Anzahl an Personen aufhalten. »Ich musste meinen ganzen Freundeskreis als Helfer engagieren um darauf zu achten, dass die Hygienevorschriften eingehalten werden«, erklärt Victoria Graf im Gespräch mit dem WOCHENBLATT.
Das ganze ist natürlich auch mit einem hohen Finanziellen Aufwand verbunden. Und so wurde die Veranstaltung überhaupt nur möglich durch die Unterstützung vieler Sponsoren, allen voran die Messmer-Stiftung und des Rotary-Clubs Konstanz Mainau.

Menschen zusammenbringen

Dass das Projekt stattfinden kann ist indes wichtiger denn je. »Kunst führt ganz unterschiedliche Menschen zusammen und bringt sie miteinander ins Gespräch. Sie sorgt für Kommunikation und Meinungsaustausch«, erklärt Victoria Graf. Somit steht auch viel auf dem Spiel, denn wenn niemand mehr die Verantwortung übernehmen will, auch unter solch schwierigen Umständen solche Veranstaltungen zu organisieren, dann stirbt die Kultur, ist Graf überzeugt. Deshalb möchte sie mit dieser Aktion auch ein Zeichen setzen. »Wir wollen vertrauen schaffen in der Gesellschaft, dafür, dass Kulturveranstaltungen auch unter den aktuellen Bedingungen möglich und sicher sind«, betont sie.

Teil eins und Teil zwei

Das Kunst-und Kulturprojekt ist in diesem Jahr in zwei Teilen zu besuchen. Part I in der Böhringer Ortsmitte läuft noch bis zum 4. Oktober. Part II spielt sich im alten Pfarrhaus der Gemeinde Lottstetten ab, welches seit drei Jahren vom Künstlerzwillingspaar Ralf und Andreas Hilpert als Kunsthaus betrieben wird. Die Gemeinsamkeit der leerstehenden, alten Gebäude brachte die Initiatoren auf die Idee der Kooperation. Beginn in Lottstetten ist am Freitag, 9. Oktober um 19 Uhr und enden wird das Kunstprojekt am 25. Oktober.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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