Abendlob im Münster zum Gedenken an die Befreiung der Stadt vor 76 Jahren
Kriegsende jährt sich

Weiße Fahne | Foto: Die weiße Fahne am Münsterturm rettete Radolfzell am 25. April 1945 wahrscheinlich vor der Zerstörung. Das Original ist am Sonntag im Münster ausgestellt. swb-Bild: Archiv/Stadler
  • Weiße Fahne
  • Foto: Die weiße Fahne am Münsterturm rettete Radolfzell am 25. April 1945 wahrscheinlich vor der Zerstörung. Das Original ist am Sonntag im Münster ausgestellt. swb-Bild: Archiv/Stadler
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Radolfzell. Am 25. April 1945 endete für die Bürgerinnen und Bürger von Radolfzell der Zweite Weltkrieg mit der Einnahme der Stadt durch französische Truppen. Dass dies relativ friedlich und ohne eine Zerstörung der Stadt verlief, ist einigen mutigen Menschen zu verdanken. Der Turm des Münsters spielt dabei eine wichtige Rolle, denn dort wurde die weiße Fahne zum Zeichen der Kapitulation gehisst. »In Dankbarkeit erinnert die Seelsorgeeinheit St. Radolt stellvertretend an die Bewahrung der Stadt und die friedliche Übergabe am Ende des Zweiten Weltkrieges 1945«, heißt es in einer Mitteilung der Kirchengemeinde.

Abendlob als Gedenkstunde

Am 25. April 1945, dem Gedenktag des hl. Markus, der Radolfzell mit der Insel Reichenau verbindet, gegen 13:30 Uhr hisste Vikar Ruby am Turm die weiße Fahne als Zeichen der Bereitschaft zur friedlichen Übergabe der Stadt. Pfarrer Zuber, Vikar Ruby und weitere haben mit dafür Sorge getragen, dass die Stadt nicht zerstört wurde. In Gedenken an die Bewahrung wird am Sonntag um 19 Uhr ein Abendlob im Münster ULF begangen. Neben Gebet und Schriftwort, wird an das Ereignis von 1945 nochmals erinnert und Bruno Epple erzählt, wie er diese Zeit als 14-Jähriger erlebte. Julia Stocker (Querflöte) und Andreas Jetter (Orgel) werden dieses Abendlob musikalisch umrahmen.

Originalfahne im Münster

Die Originalfahne, ein weißes Bettlaken, ist im Münster zum Gedenken an 76 Jahre seit der Bewahrung der Stadt am Markustag 1945 ebenfalls zu sehen. »Es braucht immer die Menschen, die mit Herz und Verstand mutig handeln, die nicht nur das eigene Wohl im Blick haben, sondern das aller. Die Frage war, wie können wir großen Schaden abwenden und nicht, wie komme ich heil davon. Ein klares Signal wurde von hier nach außen gesetzt: Es ist genug mit Krieg! Unsere Stadt ist damals davongekommen. Andere nicht. Und heute? Dieses Gedenken ist auch ein Friedensgebet«, betont Pfarrer Heinz Vogel, der Leiter der Seelsorgeeinheit St. Radolt.

Im vergangenen Jahr gab es zum 75. Gedenktag des Kriegsendes einen Videobeitrag in Wochenblatt-TV, der die letzten Stunden des Kriegs und die Rettung der Stadt vor der Zerstörung durch eine gewaltsame Übergabe beleuchtet. Der Beitrag findet sich im Archiv und kann hier angeschaut werden:

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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