Neue Sonderausstellung im Stadtmuseum eröffnet
Krieger und Prinzessin von Güttingen

Sonderausstellung Stadtmuseum Radolfzell  | Foto:  Katharina Maier, die Leiterin der Abteilung Stadtgeschichte; Angelique Tracik, Fachbereichsleiterin Kultur; Bürgermeisterin Monika Laule bei der Ausstellungseröffnung »Gräber, Gold und Gruben«. swb-Bild: eck
  • Sonderausstellung Stadtmuseum Radolfzell
  • Foto: Katharina Maier, die Leiterin der Abteilung Stadtgeschichte; Angelique Tracik, Fachbereichsleiterin Kultur; Bürgermeisterin Monika Laule bei der Ausstellungseröffnung »Gräber, Gold und Gruben«. swb-Bild: eck
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Radolfzell. Die Bodensee-Region bereichert die Archäologie immer wieder mit spektakulären Funden. Herausragende Fundstücke von zwei Ausgrabungsstätten aus dem Raum Radolfzell werden erstmals in einer Ausstellung an ihrem »Heimatort« zusammengeführt: die prunkvollen Beigaben aus dem »Güttinger Kriegergrab« der Bronzezeit und die Fundstücke der »Dame oder Prinzessin von Güttingen«, dem reichsten Grab des 2008 entdeckten Gräberfeldes. Neben diesen besonderen Exponaten bereichern Objekte aus der Altsteinzeit bis ins Frühmittelalter die Ausstellung im Stadtmuseum Radolfzell. In Kooperation mit der Kreisarchäologie des Landkreises Konstanz und dem Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg entstand die Sonderausstellung »Gräber, Gold und Gruben« zur Archäologie in der Region. Die Besucher erwartet zu Beginn der Ausstellung ein informativer Überblick der einzelnen Zeitalter mit repräsentativen Fundstücken aus jeder Epoche. Gewappnet mit diesem Grundwissen findet der Besucher in den weiteren Räumen zahlreiche Ausstellungsstücke der einzelnen archäologischen Zeitalter.
Aus dem Güttinger Kriegergrab sind neben dem Bronzeschwert auch Goldschmuck und steinzeitliche Gegenstände zu sehen, »die vermutlich als eine Art Talisman verwendet beziehungsweise getragen wurden«, erklärt Katharina Maier, Leiterin der Abteilung Stadtgeschichte. Der goldene Fingerring des Kriegers habe aufrecht im Grab gestanden, sagt Rüdiger Specht, stellvertretender Leiter des Stadtmuseums. Verschiedene Fundstücke aus dem Grab der »Dame von Güttingen« tragen Symbole, wie das Kreuz, die auf die frühe Christianisierung der Region hindeuten, sagt Maier. Zeitlich fiele das Grab mit der Gründung des ersten Bischofssitzes in Konstanz, um 600 nach Christus, zusammen. Die Ausstellung bietet nicht nur den Erwachsenen erstaunliche Einblicke in die Frühgeschichte, für die Kleinen gibt es Archäologie zum Anfassen. Ausgrabungstechniken können die Kids in einer Sandkiste üben und stoßen vielleicht auf kleine Schätze. Begleitet wird die Sonderausstellung durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, das auch ein Kinderprogramm umfasst.
Mit einer Vernissage erfolgt die feierliche Eröffnung der Ausstellung. Oberbürgermeister Martin Staab weist in seiner Rede auf auf die Wichtigkeit der Archäologie hin: sie sage etwas über uns selbst. Auch Landrat Frank Hämmerle würdigt in seiner Ansprache die Leistungen der beteiligten Stellen bei den Grabungen im Güttinger Gräberfeld. »Archäologie ist Geschichte zum Anfassen«, so Hämmerle. Es sei ein unglaubliches Erlebnis gewesen, als ihm der Kreisarchäologe Dr. Hall den goldenen Ring aus dem Grab des »Güttinger Kriegers« an den Finger steckte. Wenn es auch nur für einen Augenblick war, meint der Landrat. Musikalisch begleitet wird die Vernissage von den »Notty‘s Jug Serenaders«, die unter anderem aus ungewöhnlichen Musikinstrumenten, wie Metallkrug, Löffel und Messer erstaunliche Jazzklänge zaubern.
Für Katharina Maier, die Leiterin der Abteilung Stadtgeschichte ist es die letzte Ausstellung in Radolfzell. Ab Januar 2018 übernimmt sie eine Stelle als Kreisarchivarin in Norddeutschland. Oberbürgermeister Staab dankt ihr für die erfolgreichen Ausstellungen, die sie in Radolfzell realisiert hat.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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