Kögel übernimmt Vorsitz von Christoph Stetter
Krankenhaus Förderverein braucht mehr Mitglieder
Radolfzell. Zur Jahreshauptversammlung der Fördervereins des Krankenhauses Radolfzell trafen sich knapp 20 Prozent der circa 220 Mitglieder. Auf dem Programm standen unter anderem die Neuwahl des Vorstands, Berichte von Kassenwart und Vereinsvorsitzendem, sowie ein Abriss über 675 Jahre Spital in Radolfzell.
In seinem Jahresbericht verweist der aktuelle Vorsitzende Christoph Stetter auf die laufenden Aktivitäten zum Patientenwohl. In einem Projekt mit dem Hecker-Gymnasium malten Schüler Bilder mit denen die Flure dekoriert wurden. Als Aufmerksamkeit werden an stationäre Patienten seit August 2017 Geburtstagskarten verteilt. Im April 2018 habe ein Großprojekt gestartet: der Frühstücksraum der ehemaligen Geburtsstation wird in einen Begegnungsraum umgestaltet. Gemütlichkeit und Wohlfühlen durch Wohnzimmer-Ambiente mit elektrischem Kamin, erläutert Stetter die noch laufende Planungs- und Gestaltungsphase. Dank einer Spende der Messmer-Stiftung von 6.000 Euro konnte im August 2018 ein CO2-Insuflator in Betrieb genommen werden, der den Patientenkomfort bei Magen-/Darmspiegelungen wesentlich verbessere.
Für Stetter war die Präsentation des Jahresberichts die letzte Amtshandlung als Vorsitzender. Aufgrund seines Wegzugs nach Stockach und der beruflichen Tätigkeit in Konstanz, möchte er das Amt wieder in Radolfzeller Hände geben. Bei den Neuwahlen unter Vorsitz von Dr. Sebastian Jung wurde Johannes Kögel einstimmig als neuer Förderverein-Vorsitzender bestimmt. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Dr. Jürgen Mäder ebenfalls einstimmig gewählt. In ihrem Amt als Schriftführerin wurde Dr. Susanne Bock einstimmig bestätigt.
Das vorrangige Ziel des neuen Vorsitzenden Kögel und seiner Vorstandskollegen ist die Gewinnung neuer Mitglieder. Beispiel sei der Krankenhaus-Förderverein Stockach mit über 1.200 Mitgliedern. Dessen Modell möchte sich der Radolfzeller Vorsitzende zum Vorbild nehmen.
Die Hauptaufgaben der Fördervereins seien Gelder sammeln für das Krankenhaus, und damit den Wohlfühleffekt der Patienten steigern und den Aufenthalt angenehmer gestalten. Unter anderem wurde das Abschiedszimmer im Krankenhaus finanziert.
Eckdaten aus älterer und jüngerer Vergangenheit des Radolfzeller Krankenhauses:
Bereits 1343 sei ein Spital zu Radolfzell urkundlich erwähnt worden. Seit 1611 seien die Namen der verantwortlichen Ärzte durchgehen dokumentiert. Spannend die Entwicklungen in neuerer Zeit: umfangreiche Sanierungs- und Umbau-Maßnahmen mit neuen OP‘s, neuer Intensivstation, neuem Labor, renoviertem Kreissaal zwischen 1989 und 1999. Der größte Sonnenschirm Südbadens stand ab 1998 auf der Terrasse der Cafeteria, die 2000 ebenfalls renoviert wurde. Im gleichen Jahr wurde das erste Schlaflabor eingerichtet. 2003 kam es zur Fusion mit dem Hegau-Klinikum Singen. Mit einer voll finanzierenden Spende über 600.000 Euro von Werner Messmer wurden 2006 Bäder in 32 Patientenzimmer eingebaut. Ebenfalls dank einer Spende Messmers über 150.000 Euro wurde 2012 die Computertomografie in Betrieb genommen. Ein Einschnitt, der Teile der Bevölkerung bewegte, war die Schließung der Geburtenstation, bedingt durch die bundesweite, drastische Erhöhung der Haftpflichtversicherung in diesem Bereich. Der Krankenhausförderverein wurde 1999 gegründet, und Werner Messmer sein erster Vorsitzender.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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