Der diesjährige Höhepunkt der Münsterkonzerte ist die Cäcilienmesse
Konzert-Höhepunkt füllt Münster

Fulminant war der Auftritt der Musiker beim letzten Konzert der diesjährigen »Radolfzeller Münstermusik« | Foto: Fulminant war der Auftritt der Musiker beim letzten Konzert der diesjährigen »Radolfzeller Münstermusik« .swb-Bild. eck
  • Fulminant war der Auftritt der Musiker beim letzten Konzert der diesjährigen »Radolfzeller Münstermusik«
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Radolfzell (eck). Ein anspruchsvolles Repertoire erwartet die Besucher beim letzten Konzert der diesjährigen »Radolfzeller Münstermusik«. Gleichzeitig ist es der musikalische Höhepunkt der Reihe. Als Highlight des Abends wird die selten aufgeführte Cäcilienmesse interpretiert. Ein opulentes Werk mit großem Chor und aufwendig gestaltetem Orchester. Bei der Uraufführung 1855 war der Chor mit 600 Sängern besetzt. Auch im Münster müssen sich Chor und das nahezu verdoppelte Orchester auf wenig Platz zusammen drängen. So, dass Dirigent und Münsterkantor Andreas Jetter auf einem Podest zwischen den ersten Besucherreihen stehen muss. Die Anforderungen an ein großes Orchester und einen großen Chor seien auch die Gründe, warum die Cäcilienmesse seltener aufgeführt wird, so Jetter.
Als Solisten brillieren Irene Mattausch, Sopran, sowie Christoph Waltle, Tenor und Markus Volpert, Bass.
Es fühlt sich fast an wie ein Kampf um Dominanz zwischen Sängern, Orchester und Chor. In Werken der Romantik seien Sänger, Orchester und Chor gleichwertig und müssten sich nicht unterordnen, erklärt Jetter. Das Münster erbebte schier unter den monumentalen, raumfüllenden Klängen und Stimmen. »Die Cäcilienmesse ist mein absolutes Lieblingsstück«, sagt er. Das Werk des Komponisten Charles Gounod, das teilweise einen opernhaften Ausdruck entfaltet, gilt als besonders repräsentativer Beitrag zur Kirchenmusik des 19. Jahrhunderts.
Als zweiter Programmpunkt des Abends werden die »Fünf mystischen Lieder« von Ralph Vaughan Williams aufgeführt. Die Vertonung geistlicher Gedichte des englischen Barock-Dichters George Herbert. Der erklärte Atheist Williams schuf neben den »Fünf mystischen Liedern« weitere bedeutende kirchenmusikalische Kompositionen. Die Besucher im voll besetzten Münster honorieren den musikalisch hochwertigen Konzertabend mit viel Applaus. Doch, bis zum letzten Ton lauschen die Zuhörer mit absoluter Stille. Auch Helga Buhl, eine Besucherin aus Radolfzell, ist begeistert. Besonders die Interpretationen der Solisten habe ihr gefallen. Sie besucht immer wieder die Münsterkonzerte.
Andreas Jetter, Münsterkantor seit 2013, hat die Münsterkonzerte ins Leben gerufen. Dieses Jahr fanden sie zum ersten Mal statt. Die Konzertreihe sei sehr gut gelaufen und es habe ein positives Echo gegeben, betont Jetter. »In 2017 sollen die Münsterkonzerte fortgesetzt werden«. Doch das benötigt weitere finanzielle Mittel. »Ich muss selbst schauen, wie ich mit der Finanzierung hin komme«, meint der Kantor. Der Erlös des Abends kommt der Kirchenmusik zugute. Ansonsten gäbe es für die Münsterkonzerte Zuschüsse der Stadt Radolfzell und einiger Sponsoren.

- Matthias Güntert

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Redaktion aus Singen

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