Konzert der Südwestdeutschen Philharmonie im Milchwerk
Klassik vom Feinsten und ein virtuoser Cellosolist

Foto: Die Südwestdeutsche Philharmonie zeigte zum Abschluss ihrer Radolfzeller Konzerte ein wahres Musikfeuerwerk im Milchwerk. swb-Bild: hz
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Radolfzell (hz). Im zentralen Mittelpunkt des Konzertes der Südwestdeutschen Philharmonie am letzten Donnerstag im Milchwerk in Radolfzell standen Werke von Berlioz Elgar und Dvorák. Das Dargebotene, überschrieben mit dem Titel »Im Königreich« war auf höchstem Niveau und die Programmauswahl war Klassik vom Feinsten. Das Orchester dirigierte Naci Özgüc, der in 2014 vom Lions Verbund zum »Besten Dirigenten des Jahres« gewählt wurde. Özgüc war Generalmusikdirektor an der Staatsoper Ankara und dirigiert in Istanbul und Ankara bei den Staatsopern. Der von internationalen Kritikern gelobte Cellist Pavel Gomziakov spielte ein Cellokonzert vom britischen Komponisten Edward Elgar. Der Lohn für einen außergewöhnlichen Konzertabend war ein fast ausverkaufter Saal, minutenlanger Applaus und die Sympathie für ein einzigartiges regionales Symphonieorchester, sowie für einen großartigen Cellovirtuosen.
Die Südwestdeutsche Philharmonie eröffnete mit der Konzertouvertüre »Le Corsaire« von Hector Berlioz. Diese Komposition war ein wildes und kontrastreiches Meisterwerk und repräsentierte die abgründige, revolutionäre Romantik von einer anderen Seite der musikalischen Welt.
Dann folgte Edward Elgar´s Cellokonzert, ein Konzerthighlight. Das Werk war die letzte bemerkenswerte Arbeit des Meisters. Es entstand in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg. Zu hören war ein Klagegedicht mit Melancholie und Verzweiflung für eine Epoche mit der sich der Komponist identifizierte. Elgar´s Cellokonzert ist eine der wenigen großen Kompositionen für Solocello und lebte von dem schwermütigen Ton eines sympathischen Musikinstrumentes und der unglaublichen Leistung des Virtuosen Pavel Gomziakov.
Nach der Pause hörten die Besucher die Sinfonie Nr.8 von Antonín Dvorák. Dieses Werk gehört zu den bedeutendsten Zeitzeugen der Klassik und zu den meistgespielten Sinfonien des Komponisten. Der erste Satz begann mit einem choralartigen Thema, das sich allmählich zum »Allegro con brioq steigerte. Markant dabei die präzisen Flöten und die gezielten Horneinwürfe. Den zweiten Satz prägten duftige Quarten vom Flötenregister, melancholisch tiefe Klarinetten und ein ausholendes Violinenregister. Im Vordergrund beim dritten Satz ein walzerartiges Thema im 3/8 Takt in g-Moll. Den vierten und letzten Satz eröffneten die triumphierenden Trompeten mit dem »Allegro ma non troppo«. Zunächst klang ein zweiteiliges Variationsthema, dann die markante und rhythmische Steigerung bis zum fulminanten Coda, gleichzeitig das Ende von einem ganz starken Symphoniekonzert.

- Matthias Güntert

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Redaktion aus Singen

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