Münsterbläser sorgen für begeisterndes Münsterkonzert
Klangbilder erfüllen das Münster von allen Seiten

10. Münsterkonzert | Foto:  Münsterkantor und Organist Andreas Jetter, Tobias Haas, Schlagwerk, und Pfarrer Michael Hauser bedanken sich beim begeisternden Publikum. swb-Bild: eck
  • 10. Münsterkonzert
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Radolfzell. Die Münsterbläser Radolfzell gestalten das zehnte Münsterkonzert als musikalischen Rundgang. Sie spielen nicht frontal zum Publikum. Von verschiedenen Standorten ertönen die Klänge des Gesamtensembles oder einzelner Bläsergruppen. Mal trifft das Klangvolumen die Zuhörer von hinten, mal von der Seite, oder auch von vorne. Dann spielen mehrere Bläsergruppen gleichzeitig, verteilt auf verschiedenen Plätzen. Die Kirche nimmt das Schallvolumen von allen Seiten auf und gibt ein raumfüllendes Klangerlebnis wieder. »Wir haben die Plätze mit der besten Akustik ausgesucht«, sagt Thomas Kauter, der für die Organisation des Münsterkonzerts verantwortlich ist. Beim Finale, einem Stück von Richard Strauss, steht das Gesamtensemble, aufgeteilt in zwei Bläsergruppen, der Orgel gegenüber. Das Ergebnis: eine ungeahnte Klangwelt erhebt sich im Münster und macht die Musik nicht nur hörbar, sondern auch auf dem Körper spürbar.
Begleitet wird der Platzwechsel der Bläser durch einen architektonischen Rundgang von Pfarrer Michael Hauser. Dabei erläutert er bauliche Besonderheiten des Münster, wie die im verborgen liegende Geschichte des Turmfensters oder das Weihnachtsbild unter der Orgel. Für Pfarrer Hauser eröffnet sich gleichzeitig ein geistlich-theologischer Rundgang. So erfahren die Besucher, dass es bis zum Barockzeitalter keine Kirchenstühle gab und die Gläubigen sich um die Kanzel scharten. Ein Anliegen des geistlichen Rundgangs des Pfarrers: die Klangbilder des Konzerts mögen die Herzen öffnen, dass Jesus Christus in Alltag der Gläubigen ankommen könne.
Das anspruchsvolles Repertoire umfasst eine große Breite der Entstehungszeit der Werke, von der barocken Klassik bis in die Neuzeit. »Wichtig war die Vielfalt der Musikstile«, sagt Pfarrer Hauser. Das musikalische Programm des Abends stammt von Kuno Rauch, dem Leiter des Münsterbläser-Ensemble, und von Münsterkantor Andreas Jetter, der an der Orgel spielt. Den architektonischen Rundgang entwarf Thomas Kauter. Pfarrer Hauser brachte das theologische Konzept ein.
Am Ende des Konzerts erklingt traditionsgemäß die Hausherrenglocke. Nach deren Abklingen erreicht der Beifall der Besucher im vollbesetzten Münster nahezu das Klangvolumen des Bläser-Ensemble. Noch auf dem Nachhauseweg ist in den Gassen der Altstadt zu hören: »Das war toll.«
Seit Mai liefen die Vorbereitungen zum Konzert. Jeden zweiten Tag habe er gespielt, sagt Posaunist Meinrad Joos. »Sonst hat man die Kraft in der Mund- und Gesichtsmuskulatur nicht, um so lange beim Spielen durchzuhalten.«
Der Erlös des Konzerts werde für die Renovation des Mittelschiffes und der Beleuchtung verwendet, sagt Pfarrer Hauser. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt werden mit circa 1,2 Millionen Euro veranschlagt.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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