Einrichtung feierte jüngst ihr 40. Jubiläum
Kinderwohnung fördert Kids der Nordstadt
Radolfzell. In dem sozial schwächeren Radolfzeller Stadtteil Nordstadt finden Schüler in der Kinderwohnung einen geschützten Raum mit Unterstützung im schulischen Bereich, erlebnispädagogischen Aktivitäten und gemeinsamem Spielen. In diesem Jahr feiert die Einrichtung ihr 40-jähriges Bestehen. Das bunte Festprogramm gestalten die Kinder aktiv mit. Bei einer Modenschau führen sie selbst gebastelte Kleider aus Recyclingmaterial vor. Mit Tanzaufführungen und dem selbst kreierten Kinderwohnungslied unterhalten sie die Gäste. Die Sängerin und Gitarristin Jutta Andre sorgt für die musikalische Umrahmung. Bürgermeisterin Monika Laule und der Geschäftsführer des Diakonischen Werks Radolfzell Christian Grams würdigen die Entwicklung und den bisherigen Erfolg der Kinderwohnung, die bewusst in der Nordstadt etabliert worden sei. Mit dem Jubiläumsfest »40 Jahre Kinderwohnung« eröffnet die »Interkulturelle Woche« in Radolfzell ihr Programm.
1977 wurde die Kinderwohnung auf private Initiative gegründet und sei anschließend in die Trägerschaft des Diakonischen Werks übergegangen, sagt Grams. Finanziell wird die Einrichtung unterstützt durch die Stadt Radolfzell, den Landkreis, sowie Spenden. Es ist ein offenes Angebot an Schüler im Alter zwischen sechs bis vierzehn Jahren mit pädagogischen Fördermöglichkeiten. Es brauche keine offizielle Anmeldung, und sei für die Eltern kostenfrei. Das Konzept habe sich bewährt, sagt Bürgermeisterin Laule. »Es gab Überlegungen weitere Räume hinzu zu nehmen und die Kinderwohnung zu vergrößern«. Der Wunsch scheitere an den mangelnden räumlichen Möglichkeiten im Haus. Derzeit umfasst die ´Kinderwohnung´ ca. 100 Quadratmeter, durch die Zusammenlegung zweier Wohnungen. Insgesamt nutzen rund 20 Schüler unregelmäßig das Angebot. Täglich seien durchschnittlich 15 Kinder in der Wohnung. »Von 13 Uhr bis 15 Uhr erhalten sie Hausaufgabenbetreuung«, sagt Beate Mezger, Leiterin der Kinderwohnung. Danach stünde ein freizeit-pädagogisches Angebot auf dem Tagesplan. Ein Team von drei ausgebildete Erziehern und einer Erzieherin im Anerkennungsjahr betreut die interkulturelle Einrichtung. Viele der Kids hätten einen Migrationshintergrund, sagt Mezger. »Wir haben einen guten Kontakt zu den Schulen«. So erhielten sie Input seitens der Lehrer, welche Kinder speziell zu fördern oder therapeutisch zu begleiten seien. Mit der Tonfeld-Therapie, die Angelika Weiss durchführt, werden seelische Blockaden und Ängste aufgearbeitet und gelöst. Der Vorteil ist, dass diese Therapieform ohne Sprache auskommt.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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