CJD verschenkt selbstgenähte Behelfsmasken
Kinder setzen kreatives Potenzial frei

CJD Radolfzell verschenkt selbstgenähte Mundschutze | Foto: Innerhalb kürzester Zeit waren die selbstgenähten Mundschutze verschenkt. swb-Bild: pr
  • CJD Radolfzell verschenkt selbstgenähte Mundschutze
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Radolfzell. Das Corona-Virus hat das soziale und berufliche Leben vollkommen auf den Kopf gestellt. Die Mitarbeiter des Sozial- und Bildungswerk CJD (Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands e. V.) setzen in dieser Zeit viel Potenzial frei. Auch im CJD in Radolfzell in der stationären Wohngruppe für Kinder von zwei bis zwölf Jahren, geht die Arbeit ohne Unterbrechung weiter. Dort entwickeln die Mitarbeitenden mit den Kindern nun viele neue Ideen.

»Unsere Mitarbeitenden sind sehr kreativ und haben in kürzester Zeit Wege gefunden, mit der Situation umzugehen«, erzählt Nico Gehrling, Fachbereichsleiter Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. »Da die Kindergärten und Schulen seit Mitte März geschlossen sind, müssen die Kinder rund um die Uhr betreut werden. Gerade in einer Krisenzeit wie jetzt ist diese Hilfe und Betreuung notwendiger denn je«, so Gehrling weiter.

Das Team um Angebotsleiterin Isabelle Zacharias hat diese Zeit mit den Kindern intensiv genutzt, um zwischen vielen Bewegungsangeboten im eigenen Garten auch neue kreative Projekte anzustoßen. Vor Ostern wurden etwa Eier bemalt sowie Osterkörbe und Fensterdekorationen gebastelt. Für die VerkäuferInnen eines nahe gelegenen Supermarkts und einer Bäckerei in der Nachbarschaft haben die Kinder Dankes-Plakate angefertigt, die nun in den Schaufenstern ausgestellt sind. »Das waren tolle Aktionen und die Kinder hatten viel Spaß und Freude dabei«, sagt Isabelle Zacharias.

Kinder nähen Mundschutze

Über die Osterferien ließen die Kinder dann die Nadeln glühen. Die Idee kam von Erzieherin Elena Lackmann. Mit ihr und den Kolleginnen durften die Kinder aus vielen bunten Stoffen Masken nähen. Über 150 Behelfsmasken wurden angefertigt und letzten Mittwoch gegen eine Spende auf dem Radolfzeller Wochenmarkt verschenkt. »Die Resonanz darauf war unglaublich«, so Zacharias gegenüber dem WOCHENBLATT, »innerhalb einer Stunde waren alle Masken an Mann und Frau gebracht – selbst das Ordnungsamt orderte weitere 60 Masken nach.«

Auf dem Markt lernte man auch andere Masken-Näherinnen kennen, die Stoffe zum Tausch anboten. Mit neuen Stoffen fertigten die Kinder und Erzieherinnen innerhalb von drei Tagen nochmals über 200 Masken an. So wurde der Stand am Samstag auf dem Radolfzeller Wochenmarkt zu einem weiteren Highlight in dieser Krisenzeit. Auch hier waren alle Masken innerhalb kürzester Zeit vergriffen. Ein kleines Mädchen, das am Stand freudig mithalf, berichtet: »Mit den Spenden wollen wir Hochbeete für unseren Garten anschaffen, um Gemüse und Kräuter anzubauen.«

Zusammenhalt und Unterstützung

»Wir sind völlig überwältigt von dem Zusammenhalt und der Unterstützung der Zeller Bevölkerung. Das Interesse an unseren Masken und unserer täglichen Arbeit in der stationären Wohngruppe war groß. Viele neue Kontakte konnten geknüpft werden. Und es kam ein ordentlicher Spendenbetrag zusammen. Davon können wir nun zwei Hochbeete, die notwendigen Gartengeräte und die Setzlinge anschaffen. Manche Besucher waren so beeindruckt, dass sie uns in der nächsten Woche Tischdecken und Sandspielzeug vorbeibringen wollen«, erzählt Isabelle Zacharias freudestrahlend.

Weitere Infos zu dem Angebot des CJD in Radolfzell gibt es unter www.cjd-bodensee-oberschwaben.de

- Graziella Verchio

Autor:

Redaktion aus Singen

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