Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit beim Friedensweg
Kein Spielball für Radikale

Foto: Rund 200 Bürger waren am Montagabend dem Aufruf zum »Radolfzeller Miteinander« gefolgt. Angeführt wurde der Friedensweg von Norbert Lumbe, Derya Yildirim und Markus Zähringer von der SPD. swb-Bild: gü
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Radolfzell (gü). In den vergangenen Wochen ist das Klima in der Flüchtlingsdebatte rauer geworden, der Ton hat sich verschärft, die Willkommenskultur und Offenheit stehen auf der Kippe. Beim Besuch von Kanzlerin Angela Merkel hat sich eine Schar von rund 200 rechtsorientierten Bürgern und »Pegida«-Anhängern vor dem Milchwerk versammelt, um zu protestieren. Die SPD Radolfzell hat vor diesem Hintergrund beschlossen, dass die Radolfzell nicht dem Meinungsbildung rechter »Scharfmachern« überlassen werden dürfe. Aus diesem Grund riefen die SPD-Verantwortlichen zum »Radolfzeller Miteinander« auf. »Wir wollen damit zeigen, dass bei weitem die Mehrheit der Radolfzeller freundlich ist, Toleranz lebt und weiterhin zur Willkommenskultur steht. Wir begrüßen die Vielfalt in unserer Stadt«, rief Michael Stadt vom Ortsverband der SPD den rund 200 Teilnehmern zu.
Deutliche Worte gab es auch von Oberbürgermeister Martin Staab: »Radolfzell steht für eine weltoffene Gesellschaft - ungeachtet der Herkunft oder der Religion.« Natürlich könne man die Ängste Angesichts der enormen Flüchtlingszahlen der zurückliegenden Monate nachvollziehen, doch dürfen diese nicht gezielt für eine Stimmungsmache benutzt werden. Dennoch dürfe man nicht zulassen, dass rechtsorientierte Gruppierungen einen Keil durch die Gesellschaft treiben. »Ablehnung und Hass gegenüber Andersdenkenden ist nicht der richtige Weg«, betonte Staab.
Der Vorsitzende der muslimi-schen Gemeinde Radolfzell, Mete Yayl, forderte die Bürger dazu auf, die Flüchtlinge nicht als Feinde zu betrachten, sondern vielmehr als Menschen, die unsere Hilfe benötigen. Unterstützung erhielt er von SPD-Landtagskandidat Peter Friedrich, der hervorhob, dass Weltoffenheit und Solidarität nicht naiv seien. »Wir haben in unserer Geschichte schon oft gezeigt, dass wir eine solche Situation gewältigen können. Wir dürfen uns nur nicht von rechten Parolenschreiern anstecken lassen«, sagte der SPD-Politiker. Derya Yildirim, SPD-Gemeinderätin, ergänzte: »Unsere Grundrechte dürfen nicht zum Spielball von Radikalen werden.«

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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