Konzert eine wahrhaft außergewöhnlich geforderten Jahrgangs in der Musikschule
Junge Preisträger beglücken das Publikum
Radolfzell. Nach einem doch sehr außergewöhnlichen Wettbewerbsverlauf stellten sich die Preisträgerinnen und Preisträger von „Jugend musiziert“ nun am letzten Sonntag in der Musikschule Radolfzell dem Publikum vor. Wie Bürgermeisterin Monika Laule schon in Ihrer Begrüßung bemerkte, gebühre allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine große Anerkennung schon allein für ihr Durchhaltevermögen. Denn der Jahrgang 2021 war in der bald 60-jährigen Geschichte des bundesweiten Nachwuchsprogramms eine Besonderheit.
Zunächst war der Regionalwettbewerb in Singen Anfang des Jahres aufgrund des Lockdowns abgesagt worden. Die höheren Altersgruppen konnten dann aber in einem zusammengefassten Regional- und Landeswettbewerb im März noch antreten. Allerdings ohne Publikum, sondern vor Videokameras. Dann folgte der Bundeswettbewerb Ende Mai in Bremen.
Die Vorspiele der Jüngsten in den Altersgruppen I und II auf Regionalebene wurden schließlich im Juni im Bodenseekreis nachgeholt. Darauf folgte der Baden-Württembergische Landeswettbewerb im Juli in Calw. Da fiel es nicht leicht, den Überblick zu behalten, so Monika Laule.
Auch die Vorbereitungen waren durch Lockdown-Maßnahmen ab November letzten Jahres schon erheblich beeinträchtigt. Gemeinsames Proben wurde fast unmöglich und die Betreuung durch die Lehrer musste weitgehend über Videokonferenzen stattfinden.
Entsprechend dankte Monika Laule den Eltern der jungen Musikerinnen und Musiker sowie den Lehrerinnen und Lehrern der Musikschule für ihr besonderes Engagement unter erschwerten Bedingungen. Für Radolfzell als Musikstadt sei dieser Wettbewerb von großer Bedeutung, denn die Förderung des musikalischen Nachwuchses sei eines der zentralen Themen beim Konzept zur Musikstadt, so Monika Laule.
Der Auftritt der jungen Talente - nun vor 3G-Publikum - belegte die Erfolge eindrucksvoll und auf höchstem Niveau.
Berta Maucher und Laetizia Steinke spielten an zwei Klavieren das Stück “Petit mari, petite femme” von Georges Bizet mit erfrischender Musikalität, wobei ihre Lehrerin die verletzte Hand eine der Pianistinnen diskret ersetzte. Leyla Haverkamp wurde dann bei zwei Sätzen der „Locomotive Suite“ des Komponisten Colin Cowles von Olga Bruttel am Klavier begleitet und ließ den anfahrenden und abbremsenden Zug bildlich vor dem Publikum vorfahren.
Auf dem Tenorhorn präsentierte Max Großhardt beschwingt tänzerisch eine Bourrée von Leopold Mozart und Sonja Zhuravel beeindruckte mit großer Virtuosität und elegantem Feinsinn den ersten Satz von Carl Stamitz‘ Klarinettenkonzert B-Dur. Beiden stand Olga Bruttel als sichere Klavierbegleiterin zur Seite.
Zum Abschluss ließen Jelena Maier und Elena Weiland die Zuhörerinnen und Zuhörer mit südamerikanischem Samba-Schwung und souverän sensiblem Zusammenspiel staunen – mit der „Brazileira“ aus Darius Milhauds Suite „Scaramouche“ für zwei Klaviere.
Richard Christ als Vorsitzender des Freundes- und Förderkreises der Musikschule und Vertreter der Sparkasse Hegau-Bodensee überreichte Geldpreise und Süßigkeiten an die Preisträgerinnen und Preisträger der Regional- und Landeswettbewerbe. Petra Bialoncig, Stiftungsvorstand der Messmer Stiftung, übergab für den Erfolg beim Bundeswettbewerb ein Geldstipendium an die Cellistin Jana Morgenstern, langjährige Schülerin der Radolfzeller Musikschule.
Und das sind die PreisträgerInnen, die ja intern Schon einmal im Juli gewürdigt werden konnten:
Regionalwettbewerb:
Max Großhardt (Tenorhorn, Klasse Kuno Rauch)
AG II, 22 Punkte, 1. Preis
Jakob Henseler (Klarinette, Klasse Anita Rimmele)
AG IB, 18 Punkte, 2. Preis
Landeswettbewerb:
Leyla Haverkamp (Klarinette, Klasse Anita Rimmele)
AG II, 21 Punkte, 2. Preis
Berta Maucher, Laetizia Steinke (Klavier, Klasse Kristín Kleinehanding)
AG II, 20 Punkte, 2. Preis
Zoé Honsell (Trompete, Klasse Kuno Rauch)
AG III, 14 Punkte, 3. Preis
Sonja Zhuravel (Klarinette, Klasse Anita Rimmele)
AG IV, 21. Punkte, 1. Preis
Jelena Maier, Elena Weiland (Klavier, Klasse Ralf Böhm)
AG IV, 21 Punkte, 1. Preis
Bundeswettbewerb:
Jana Morgenstern, Violoncello
AG V, 25 Punkte, 1. Preis
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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