Bewerberinnen und Bewerber gesucht für Neuwahl im Juli
Jugendgemeinderat will sich verjüngen

Jugendgemeinderat | Foto: Eine der Aufgaben des neuen Jugendgemeinderats wird die Lösung der Konflikte zwischen den unterschiedlichen Nutzergruppen des Skateparks sein, erklärt Carolina Groß, derzeit stellvertretende Vorsitzende des Gremiums. swb-Bild: JGR Radolfzell
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Radolfzell. Dieses Jahr ist es wieder so weit: nach zwei Jahren steht die Neuwahl des Radolfzeller Jugendgemeinderats an und das wird in diesem Jahr eine ganz besondere Herausforderung, machten Jannik Probst und Carolina Groß vom Jugendgemeinderat in einem digitalen Pressegespräch deutlich. »Die Situation ist für uns eine ganz neue. Früher waren die Mitglieder des Jugendgemeinderats viel an den Schulen unterwegs um Werbung zu machen für die Wahl«, so Groß, die seit 2019 zum Gremium gehört. Das ist jedoch dieses Jahr so nicht möglich. Deshalb haben die Jugendlichen kurzerhand einen Film gedreht, in dem sie die Arbeit des Jugendgemeinderats erklären und für eine Kandidatur werben. Das Video wurde bereits an die Radolfzeller Schulen verschickt. Das Praktische daran sei, dass es auch im Online-Unterricht gezeigt werden könnte, macht Jannik Probst deutlich. Begleitet wird das ganze zudem von einer Kampagne in den sozialen Netzwerken.

Vieles bewegt

Ziel der Aktion soll es sein, möglichst viele Jugendliche auf die Arbeit des Jugendgemeinderats aufmerksam zu machen und den ein- oder anderen vielleicht sogar zu einer Kandidatur zu bewegen, denn für Groß und Probst steht fest: Man kann im Jugendgemeinderat nicht nur viel bewegen, sondern auch viel lernen. Ein großer Erfolg aus dem letzten Jahr sind beispielsweise die beiden Jugendhütten, die das Gremium nicht nur ermöglicht, sondern auch in Eigeninitiative mit einigen Helfern selbst aufgebaut hat. Eine absolute Highlightveranstaltung ist auch immer Rock am Segel, das von den Jugendlichen geplant und organisiert wird. Jannik Probst, der schon lange Mitglied des Jugendgemeinderats ist erinnert sich im Pressegespräch, wie er am Anfang noch ganz nervös war, wenn er mit dem OB telefonieren musste, aber durch die Arbeit im Gremium sei er viel selbstbewusster geworden und habe auch viel dazu gelernt.

Bewerbungsfrist läuft bereits

Die eigentliche Wahl findet im Juni statt, aber die Vorbereitungen laufen schon jetzt auf Hochtouren, denn es müssen Kandidatinnen und Kandidaten gefunden werden. »Wir sind im Moment ein sehr alter Jugendgemeinderat. Die meisten von uns sind schon 18 oder älter und es wäre sehr wichtig auch wieder jüngere Vertreterinnen und Vertreter mit dabei zu haben«, erklärt Carolina Groß. Noch bis zum 15. Mai können sich Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 21 Jahren für die Wahl bewerben. Alle Wahlberechtigten werden per Post angeschrieben. In dem Schreiben ist auch ein QR-Code abgedruckt, der mit dem Smartphone eingescannt werden kann und der zunächst zur Seite für die Wahlbewerbung weiterleitet, nach ende der Bewerbungsfrist dann auch direkt zur Wahlseite. Denn die Abstimmung findet ebenfalls online statt. Am Ende dürfen dann wieder 15 Jugendliche und junge Erwachsene in den Rat einziehen. Dabei ist wichtig zu bemerken, dass jede Radolfzeller Schule einen Garantieplatz hat, damit jede Schule im Gremium repräsentiert wird. Das heißt, auch wenn jemand von einer größeren Schule mehr Stimmen bekommt kann es sein, dass stattdessen ein Vertreter einer kleineren Schule über den Garantieplatz Vorrang hat.

Viel zu tun

Projekte für den neuen Rat, der vom 14. bis 20. Juli gewählt wird, gibt es viele. Die Jugendumfrage aus dem vergangenen Jahr hat einmal mehr gezeigt, wie dringend der Wunsch der Radolfzeller Jugend nach einem Jugendraum ist, der auch im Winter und bei schlechtem Wetter als Treffpunkt dienen und auch mal als Location für Geburtstagspartys angemietet werden kann. Außerdem gilt es die Konflikte zwischen den unterschiedlichen Nutzergruppen des Skateparks zu lösen. Hier werde etwa über eine Erweiterung des Skateparks nachgedacht, erläutert Groß. Ganz wichtig sei aber auch, dass der neu gewählte Jugendgemeinderat natürlich auch eigene Ideen einbringen und umsetzen kann, betont Jannik Probst. Nun hoffen alle Verantwortlichen, dass sich viele Bewerberinnen und Bewerber finden. Die Jugendumfrage zumindest lässt hoffen. In ihr hatten 38 Radolfzeller Jugendliche angegeben, sich grundsätzlich eine Mitarbeit im Jugendgemeinderat vorstellen zu können.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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