33,5 Meter-Koloss auf dem Marktplatz aufgestellt
"Jetz' stoht de Narrebaum!"

„Jetz' kummt de Narrebomm!“, schallte es über den Marktplatz, als die Holzhauergilde mit selbigem dort eintraf. | Foto: Philipp Findling
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Radolfzell. Neben der Machtübernahme folgte am Schmotzige Dunschtig in Radolfzell mit dem Narrenbaumstellen ein weiteres wichtiges Ritual der Zeller Fasnet. Dabei ging es ganz schön lange, bis der 33,5 Meter hohe Holz-Koloss endlich stand.

Begleitet von den Zeller Fasnetsfiguren, den Narreneltern und dem Narrenrat machte sich die Holzhauergilde der Narrizella am Nachmittag auf den Weg, um den am Mittwochmorgen gefällten Narrenbaum auf dem Marktplatz aufzustellen. Zahlreiche schaulustige Närrinnen und Narren machten sich auf den Weg in die Innenstadt, um diesem für das närrische Radolfzell hohen Ereignis beizuwohnen. Schon bei der Schützenstraße standen die Menschen dicht gedrängt, was die Bedeutung nochmals bestätigte. Am Marktplatz kam es bei der Bühne dann zu einem kleinen Malheur, als das Zugende versehentlich mit einem Imbissstand zusammenstieß. Nach einer kleinen Korrektur seitens der Holzhauer ging es dann aber weiter.

Meter um Meter zog die Holzhauergilde den Baum in Richtung Baumloch neben der Marktplatzbühne. Um die Zeit ein wenig verstreichen zu lassen, gab es neben dem beliebten Hanselejuck, welcher dieses Mal von Junghansele vollführt wurde, auch die traditionelle Fahnenübergabe von Präsident Martin Schäuble an Garde-Hauptmann Daniel Hepfer, bei dem, wie für diese Zeremonie gewöhnlich, jeder Gardist einen Eid auf die Fahne leistete. Das närrische Publikum schaute gespannt der Holzhauergilde beim schrittweisen Hochziehen des Baumes zu, jeder gewonnene (Zenti-)Meter wurde lautstark bejubelt. „Das ist eine echte Kraftarbeit. Jetzt kann es sich nur noch um Minuten handeln“, erwähnte der neue Oberholzer Andreas Fiedler gegenüber dem WOCHENBLATT kurz vor Ende. Als schließlich um Punkt 17 Uhr der Narrenbaum ins Loch fiel, kannte die Zeller Freude unter Einsetzen des Fanfarenzugs keine Grenzen mehr. Man beobachtete noch, wie ein Holzhauer den Baum hochkraxelte, um ihn vom stützenden Stahlseil zu lösen, doch da war jeder schon kräftig am Feiern.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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