Naturschutztage Radolfzell starten mit „Klimatag" im virtuellen Format
Ist der Kipp-Punkt in Sachen Klima schon überschritten

Polkappe | Foto: So „eisfrei" könnte sich die nördliche Polkappe schon bald in Sommer zeigen, sagte Prof. Stefan Rahmstorf zum Auftakt der Radolfzeller Naturschutztage voraus. swb-Bild: Screenshot
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Radolfzell. Normalerweise ist in diesen Tagen Radolfzell und das Milchwerk der große Treffpunkt der Naturschützer aus dem deutschsprachigen Raum. Doch nachdem die große Veranstaltung letztes Jahr ganz ausfallen musste wegen des kurzfristig verhängten Lockdowns, wurde in diesem Jahr ins virtuelle Format ausgewichen. Johannes Enssle, neuer Vorsitzender des NABU Baden-Württemberg, konnte sich aber freuen, dass sich rund 700 Personen für den Eröffnungstag über die Videoschalte angemeldet hatten, von denen ganz schön viele sogar das erst Mal mit dabei waren, wie eine kleine Umfrage zum Start zeigte.

Wie weit der Klimawandel indes schon forgeschritten ist, machte gleich im Anschluss Prof. Stefan Rahmstorf deutllich, der schon die Frage stellte, ob vielleicht der Kipppunkt im menschgemachten Klimawandel schon erreicht sei. Aufgrund der starken Temperaturanstiege, gerade durch die Industrialisierung und ihren Energiehunger, sieht er die Zeit schon nahe, dass die arktische Polkappe im Sommer bald „eisfrei" werden könnte, mit verheerenden Folgen für das globale Klima.

Noch viel drastischere Auswirkungen hat nach seinen Erhebungen das Abschmelzen des Festlandeises auf Grönland. Denn das wäre eine unwiederbringliche Entwicklung, das Eis käme nie mehr zurück, weil es sich gegenwärtig ja in Höhen bis 3.000 Metern auftürmt, die schon klimatisch ganz anders gestellt sind als das Land darunter. Damit wäre nicht nur ein Anstieg des Meeresspiegels um sieben Meter verbunden, sondern auch der Eintrag unvorstellbarer Mengen an „leichtem" Süßwasser, was den Golfstrom dann abreißen lassen könnte, eine der „Klimafabriken" unseres Globus.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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