Schlossschüler stellen ihre Kunstwerke aus
In Bewegung erstarrt
Gaienhofen (gü). »Der ganze Bau ist erstarrte Bewegung. Er drückt die Anspannung unter Alarmbereitschaft aus und die schlummernde Kraft, die jeden Moment explosionsartig aktiv werden kann« - mit diesen Worten beschreibt die irakische Künstlerin Zaha Hadid ihr architektonisches Konzept; lange Zeit galten ihre spektakulären Entwürfe als »unbaubar«. Zehntausende von Architekturfans bestaunen jährlich den Vitra Campus in Weil am Rhein – und auch die Schüler der zehnten Klasse der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen begeisterte der extravagante und asymmetrische Stil der irakischen Künstlerin Hadid. Am vergangenen Donnerstag präsentierten Schüler gemeinsam mit ihrem Kunstlehrer Antonio Zecca in der Sparkasse Radolfzell die Ergebnisse eines Architekturprojekts. Sie hatten sich diesem von September bis Dezember mit viel Engagement gewidmet und eigene Kreationen nach dem Modell von Hadid entwickelt. »Anfangs ist es uns schwer gefallen Futuristik und Architektur zu vereinen, jedoch haben wir mit der Zeit an Mut und Kreativität gewonnen. Somit hat sich aus einzelnen kleinen Feuerwehrhäusern eine ganze Stadt entwickelt«, beschreibt Pia Engelmann, Schülerin der zehnten Klasse, in ihren Worten an die Besucher ihre Erfahrungen während des Projekts. »Unser Lehrer Herr Zecca wollte uns mit diesem Projekt zeigen, dass man mit Kreativität einen völlig neuen, futuristischen Stil entwickeln kann und fast nichts wirklich »unbaubar« ist«, erläutert Philipp Weiermann stellvertretend für seine Mitschüler die künstlerische Arbeit im Unterricht. Die Wahl der Maßverhältnisse war den Schülern dabei freigestellt. Nachdem die Ideen auf Papier festgehalten worden waren, wurden diese Entwürfe dreidimensional gestaltet, und auch die Umgebung sollte ausgearbeitet werden. Dann trugen die Schüler alle Entwürfe zusammen, sodass daraus ein städtebauliches Gesamtkonzept einer »Feuerwehr-Stadt« entstand. Schulleiter Dieter Toder zeigte sich in seiner Laudatio begeistert davon, dass Kunst im Schulunterricht nicht um ihrer selbst willen entsteht, sondern Schülerarbeiten immer wieder auch in der Öffentlichkeit präsentiert werden und so eine adäquate Wertschätzung erfahren. Die Ausstellung ist noch bis Anfang April in den Räumen der Sparkasse (Münsterplatz) zu besichtigen.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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