Globaler Neustart in 2024 angekündigt
"ICARUS" bekommt mit "CubeSat" eine zweite Chance

Martin Wikelski – Professor an der Universität Konstanz und Direktor des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Konstanz und Radolfzell bei der Vorstellung von "ICARUS" beim Radolfzeller Neujahrsemfang im Januar im Milchwerk. | Foto: Fiedler
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  • Martin Wikelski – Professor an der Universität Konstanz und Direktor des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Konstanz und Radolfzell bei der Vorstellung von "ICARUS" beim Radolfzeller Neujahrsemfang im Januar im Milchwerk.
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Radolfzell/ Konstanz. Im Juni hat das Icarus-Team das Max-Planck-Instituts in Möggingen/ Konstanz mit dem Test eines zukünftigen ICARUS Empfängers im All begonnen, wie nun stolz bekannt gegeben werden konnte.  Schon bald wollen die Forschenden die kontinuierliche Beobachtung von Tieren aus dem Weltraum mit Minisatelliten (sogenannte CubeSats) fortsetzen. Die neuen Icarus-Satellitensender (ICARUS steht dabei für "International Cooperation for Animal Research Using Space) werden mit Sensoren ausgestattet, die Bewegungs- und Umweltdaten erfassen. Zum ersten Mal kann Icarus dann Vögel, Fledermäuse, Meeresschildkröten und Landsäugetiere überall auf der Erde erfassen - und das wäre ein weiterer Quantensprung für das Projekt. Wenn die Testphase abgeschlossen ist, soll Icarus seinen Betrieb im Oktober 2024 wieder aufnehmen, wurde nun angekündigt. Die Zeit bis dahin wird für viele weitere Tests zur Feinabstimmung benötigt.

Mit Icarus wollen Forschende weltweit die Bewegungen von Tieren untersuchen und die Bedingungen messen, in denen diese leben. Das System folgt dem "Internet der Dinge"- Konzept zur Beobachtung von Wildtieren aus dem Weltraum aus. Leichte, an Tieren angebrachte Sensoren übermitteln Daten über die Bewegungen und das Verhalten ihrer Träger an einen Empfänger im Weltraum, der diese Daten zur Erde sendet. Ziel ist ein "Internet der Tiere" zu etablieren, das Auskunft darüber gibt, wie sich Ökosysteme und das Klima verändern und wie die Tiere auf diese Veränderungen reagieren.

Zwangspause durch russischen Angriff

Seit 2020 erfasst eine Antenne auf dem russischen Modul der Internationalen Raumstation ISS das Verhalten und die Wanderungen von Tausenden von Tieren auf der ganzen Welt, sogar an schwer zugänglichen Orten wie über Ozeanen, in Wüsten und in Regenwäldern. Als im März 2022 der russische Krieg gegen die Ukraine begann, musste die Partnerschaft zwischen der deutschen und der russischen Raumfahrtbehörde jedoch eingestellt werden.

Nun soll die Erfolgsgeschichte von Icarus fortgeschrieben werden: Während sich die erste Antenne und Computer des Projekts auf der Internationalen Raumstation befanden, ist die gesamte Technik beim neuen Icarus als Empfängersystem auf einem sehr kleinen Satelliten untergebracht, einem so genannten CubeSat. Mitte Juni startete der erste CubeSat für "ICARUS 2.0" von Kalifornien aus ins All, ausgestattet mit einem nachrichtentechnischen Empfängersystem, mit der das ICARUS Team in den nächsten Monaten entscheidende Tests für ein zukünftiges System durchführen wird. Im Oktober 2024 soll dann die zweite Icarus-Generation gestartet werden, ist der Zeitplan.

Kleiner und leistungsfähiger

Der neue Icarus Empfänger bringe einige erhebliche Verbesserungen für die Forschung mit sich. Es benötige weniger Energie als das alte System bei gleichzeitig höherer Leistungsfähigkeit und es übertrage Daten zudem schneller und erfasse die gesamte Erdoberfläche durch die Verteilung der CubeSats.
Das bedeutet, dass Tiere  - beziehungsweise natürlich die an ihnen angebrachten Sender- von überall auf der Erde wertvolle Informationen über ihre eigene Gesundheit und die Gesundheit ihrer Umgebung übermitteln können. „Das neue System wird uns einen noch viel genaueren Blick auf das Leben auf der Erde liefern als zuvor", sagt Martin Wikelski, der das Projekt am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie leitet.

Mehr unter icarus.mpg.de

Quelle: MPI für Verhaltensbiologie, Uschi Müller

Martin Wikelski – Professor an der Universität Konstanz und Direktor des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Konstanz und Radolfzell bei der Vorstellung von "ICARUS" beim Radolfzeller Neujahrsemfang im Januar im Milchwerk. | Foto: Fiedler
Das ist die schematische Darstellung des neuen Icarus-Systems mit kleinen CubeSats. | Foto: MPI für Verhaltensbiologie/ Javier Lázaro
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Presseinfo aus Singen

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