Bilanz für 2015 vorgestellt / Wachstum mit Discountern
Hügli leidet nur "etwas" unter hohem Frankenkurs

Radolfzell. Das Jahr 2015 war beim Unternehmen Hügli massiv beeinflusst durch die drastische Frankenaufwertung Mitte Januar, vor allem gegenüber dem Euro mit einer Veränderung von -12% für das Geschäftsjahr 2015. Da die Hügli Gruppe über 80% der Umsätze nicht in Schweizer Franken realisiert, belasten die tieferen Umrechnungskurse den ausgewiesenen Umsatz um 36 Millionen Franken um gegen -10%. Da Hügli jedoch auch mehrheitlich ausserhalb der Schweiz produziert, fallen über 80% der Konzernkosten nicht in Schweizer Franken an, so dass der Haupteffekt der Fremdwährungsverluste durch die Umrechnung der Umsätze und Erträge in CHF der Hügli Gesellschaften im Ausland resultiert (Trans­lationsverluste), wurde nun mit der Vorstellung der Bilanzzahlen bekannt gegeben.

Hügli erzielte 2015 eine organische Umsatzsteigerung von +3.4% auf nun 378,3 Millionen Franken. Diese Steigerung basiert laut der Mitteilung überwiegend auf höheren Absatzmengen, der Preiseffekt lag bei +0.4%. Obwohl der Umsatz im zweiten Halbjahr absolut höher lag als im ersten Halbjahr, sank das Umsatzwachstum von +5.6% im ersten Halbjahr auf +1.3% zum Jahresende. Die Akquisitionen granoVita/EDEN per 01.01.2015 erbrachten zusätzlich ein Umsatzplus von CHF 25 Mio. resp. +6.7% zum Vorjahr.

Besonders dynamisch entwickelte sich die Vertriebsdivision Private Label (Lebensmitteleinzelhandel), wobei die besonders starken Wachstumsschübe zweiten Halbjahr 2014 (+19.7%) und im ersten Halbjahr 2015 (+22.7%) lagen. Im zweiten Halbjahr 2015 verlangsamte sich das Wachstum auf +7.7%, womit im gesamten Jahr 2015 ein Zuwachs von +14.5% erzielt werden konnte.

Die von grossen Lebensmitteleinzelhändlern geprägte Kundenstruktur und die in diesem Geschäftsbereich häufigen Ein- auch Auslistungen setzen hohe Anforderungen an die Flexibilität des Unternehmens und die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte, wurde mitgeteilt.

Die Division Brand Solutions (Produkte für Markenunternehmen) konnte nach drei sehr überzeugenden Jahren mit durchschnittlich +10% Wachstum wieder einen beachtlichen Umsatzanstieg von +8.0% erzielen. Besonders nachgefragt wurden erneut Produkte in Bio-Qualität.

Die Division Food Industry musste einen Rückgang von -10.5% hinnehmen, was aber aus Ausreisser gewertet wird.

In der Division Consumer Brands, welche sich auf die Produktion und den Vertrieb eigener Markenprodukte fokussiert, werden unter den eigenen Marken auch Handelswaren vertrieben. In diesem nicht strategischen Sortimentsbereich mussten aufgrund von Marktveränderungen und Wettbewerbsdruck deutliche Absatzrückgänge hingenommen werden, was zu einer Umsatzreduktion von insgesamt -5.9% führte. Die Division, welche mit der Integration der neu erworbenen Marken granoVita und EDEN bereits stark absorbiert war, hat grosse Anstrengungen unternommen – seit November 2015 unter der Leitung eines neuen Divisionsleiters – das Sortiment und die Vertriebskanäle neu auszurichten, damit in Zukunft an dem überdurchschnittlich wachsenden Markt für biologische, vegetarische und vegane Lebensmittel partizipiert werden kann.

Am 13. April wird die Bilanz offiziell im Rahmen einer Analystenkonferenz vorgestellt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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