Kuriositätenkabinett hat seine Türen geöffnet
Höllisch gut und kurios

Foto: Experten unter sich: Gemeinsam mit Bürgermeisterin Monika Laule und Christine Braun, vom Fachbereich Kultur diskutierte Katharina Maier, Leiterin der Stadtgeschichte, über die Exponate des neuen Kuriositätenkabinett im Radolfzeller Stadtmuseum. swb-Bild:
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Radolfzell (gü). Kurioses, Schreckliches und Schauriges - Radolfzell ist um eine Attraktion reicher. Denn seit heute hat das neuen Kuriositätenkabinett im Radolfzeller Stadtmuseum seine Pforten geöffnet. Zu bestaunen sind dort ungewöhnliche Funde und Objekte mit bemerkenswerter Geschichte. Vorbild hierfür waren die sogenannten »Wunderkammern« oder Kuriositätenkabinette des 17. und 18. Jahrhunderts, die von Fürsten und Gelehrten zusammengestellt wurden und den Blick der Zeitgenossen weiteten, wie Katharina Maier, Fachbereichsleiterin der Stadtgeschichte, bei der offiziellen Eröffnung erklärte. Alle Objekte stammen aus Radolfzell und sind eng mit der Stadtgeschichte verbunden. Das scheinbare Sammelsurium präsentiert einen Querschnitt von Objekten, die zum Sammlungsinhalt des Bereichs Stadtgeschichte gehören, und werfen ein Licht auf Wege der historischen Forschung. »Ein Museum hat den Auftrag zu sammeln - im Kuriositätenkabinett sind jene Dinge zu bestaunen, die bisher noch niemand zu Gesicht bekommen hat«, macht Maier Appetit auf mehr. So werden Dinge und Stücke gezeigt, die aus dem gesamten Sammelsurium des Stadtmuseums stammen. »Hier wurde ein Raum extra für Radolfzeller Spezialitäten geschaffen«, freute sich Bürgermeisterin Monika Laule über die Neuheit im Museum.
So werden Besucher dort wieder dem »Seehäsle« begegnen, einer Hasenfigur aus glasiertem Ton, 2012 gefunden bei der Ausgrabung am Österreichischen Schlösschen. Steht es in Verbindung zur Geschichte von den sieben Schwaben, die just in seiner Entstehungszeit populär wurde? Kuriose Werbung längst vergangener Radolfzeller Firmen gehören genauso zum gezeigten Sammlungsgut wie die geopferte Katze, die Zeugnis gibt von abergläubischen Vorstellungen in früherer Zeit. »Höllisch gut« sind beispielsweise die diversen Werbeplakate einer Bierbrauerei. »Wo sonst könnten solche Exponate ausgestellt werden, wenn nicht in einem Kuriositätenkabinett«, so Maier weiter.
So regt das neue Kuriositäten-Kabinett dazu an, Spannendes und Geheimnisvolles in der eigenen Geschichte zu entdecken. Das Stadtmuseum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Infos sind unter 07732/81530 oder www.stadtmuseum-Radolfzell.de erhältlich.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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