Messmer-Stiftung setzt verstärkt auf Integration
Höchstmarke bei Ausschüttung
Radolfzell (pud). In einem festlichen und zugleich familiären Rahmen fand im RIZ die Ausschüttung der Werner und Erika-Messmer-Stiftung für das Jahr 2015 statt. Zu Beginn spielte das Jugendblasorchester Radolfzell unter der Leitung von Ladislaus Vischi. Nachdem der musikalische Nachwuchs das »Badnerlied« intoniert hatte, rief Stifter Werner Messmer ein »Bravo« in die Runde. Er bekannte seine große Freude, anwesend sein zu können, da es mit seiner Gesundheit nicht mehr gut bestellt sei. Tatsächlich war er eigens zur Spendenvergabe aus dem Krankenhaus entlassen worden. Stiftungsvorstand Karl Steidle erklärte, dass die Stiftung über 300.00 Euro ausgeschüttet habe. Damit wurde eine neue Höchstmarke erreicht – trotz des schwierigen Finanzmarkts mit einem »Anlagenotstand«. Dennoch konnten »mit Blick auf Risikobegrenzung« Renditen von drei Prozent erzielt werden. Darüber hinaus beschränkte sich die Stiftung nicht allein auf dem Kapitalmarkt, sondern erwirtschaftete eine »beachtliche Summe« aus Mieteinnahmen. Wie Steidle weiter ausführte, erhöhte sich das Stiftungskapital im vergangenen Jahr erheblich. Voraussichtlich werde es bei 14 Millionen Euro liegen. Aufgrund der erfreulichen Zahlen konnten 105 Vereine, Organisationen, soziale Einrichtungen, Schulen und Kindergärten aus Radolf-zell und der Region bedacht werden. Allein 65.000 Euro wurden für fünf Schulprojekte vergeben, weil ein Schwerpunkt der Stiftung die Bildung und Förderung im Schulalltag ist. Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Hecker-Gymnasiums und des Marianums Hegne bedankten sich bei Werner Messmer, indem sie ihre begünstigten Projekte vorstellten. So werden am Gymnasium Klassenräume mit Computer und Beamer ausgestattet. Dadurch könne man besser Hausaufgaben erledigen, sich auf Projekte vorbereiten und gemeinsam für das Abi lernen. Das Marianum verwendet das Geld für die Aktion »Herausforderung«. Dabei wollen Schülerinnen und Schüler unter anderem innerhalb von sechs Tagen die Alpen mit dem Fahrrad überqueren. Auch die Tradition des Klepperns wurde unterstützt, sagte Oberbürgermeister und Stiftungsrat Martin Staab und verdeutlichte damit die Vielfalt der Projekte. »Die Stiftung dient dem Wohle der Stadt und seiner Bürger, sie hilft und fördert«, bemerkte er. Laut Steidle hat sich die Stiftung in den vergangenen Monaten verstärkt dem Thema Integration zugewandt. Man möchte Menschen, die aus purer Not und Verzweiflung aus ihren Ländern fliehen müssen, ein »Zeichen der Hoffnung und der Menschenwürde geben«, erklärte er. »Lassen Sie uns Integration als eine Chance begreifen, dass ein friedliches Miteinander möglich wird. Unsere Herausforderung ist, die Integration mit besten Mitteln zu gestalten», führte Steidle weiter aus. Daher wünschte er sich, dass zukünftig mehr Projekte zur Integration beantragt würden.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare