Machbarkeit einer Dammerhöhung für die L192 wird geprüft
Hochwasserschutz für Mooser Allee
Moos. Auch nach dem Dürresommer 2018 sind die Bilder der wegen Hochwasser gesperrten L192 zwischen Moos und Radolfzell noch nicht vergessen. Damals, im Jahr 2016, war die Straße längere Zeit nicht benutzbar. Die Gemeinde Moos stellte daher beim Regierungspräsidium die Anfrage, ob es möglich wäre, die Straße durch eine Erhöhung des Dammes, auf dem sie verläuft, hochwassersicherer zu machen.
»Derzeit ist die Straße zwar in einem guten Zustand, aber irgendwann wird eine Sanierung fällig sein, und dann könnte eine solche Höherlegung der Fahrbahn im Zuge dieser Maßnahme durchgeführt werden«, erklärte Bürgermeister Peter Kessler in der jüngsten Gemeinderatssitzung, in der auch Rainer Anton und Stephan Belke vom Regierungspräsidium zu Gast waren, um vom Stand der Untersuchung dieses Themas zu berichten.
Anton erklärte, dass der Teil der Straße, der beim letzten Hochwasser überflutet war, unter der sogenannten HQ-10 Linie liegt. HQ-10 bedeutet, dass ein entsprechendes Hochwasser statistisch gesehen alle 10 Jahre einmal auftritt. Um die Straße entsprechend hochwassersicher zu machen müsste der betroffene Bereich rund 35 Zentimeter höher gelegt werden. Als Problematisch erweisen sich dabei die Alleebäume. »Pappeln sind im Wurzelwerk sehr empfindlich. Bei einer Ertüchtigung des Straßenunterbaus ist damit zu rechnen, dass die Wurzeln verletzt werden und die Bäume dadurch früher oder später statische Probleme bekommen«, erklärte Landschaftsarchitekt Rainer Anton. Schon bei der Hochwassersanierung des Reichenauer Damms habe man schlechte Erfahrungen in diese Richtung gemacht.
Auf den betroffenen rund 260 Metern müssten aus diesem Grund, falls eine entsprechende Höherlegung durchgeführt werden soll, 25 Pappeln vorsichtshalber gefällt werden, schätzt Rainer Anton. Was die Lage zusätzlich erschwert, ist dass der Damm der L192 durch ein Gebiet verläuft, das durch die Flora-Fauna-Habitat Richtlinie der EU unter besonderem Naturschutz steht, außerdem befindet sich in diesem Gebiet ein Biotop und ein Vogelschutzgebiet. All das müsse bei der Planung berücksichtigt werden. »Darum ist es wichtig, dass bereits jetzt mit den Planungen begonnen wird, damit ein Konzept steht, bis die Sanierung der Straße notwendig wird«, betonte Peter Kessler.
Aus dem Gemeinderat kam im Hinblick auf die Erhaltung der Allee die Anregung bereits jetzt bei Neupflanzungen darauf zu achten, die Bäume in einem größeren Abstand zur Fahrbahn und entsprechend erhöht zu pflanzen, damit der Schaden durch die Höherlegung der Fahrbahn vermindert werden kann.
Die beiden Vertreter des Regierungspräsidiums sicherten dem Gemeinderat zu, diesen Vorschlag zu prüfen und die Planungen so weiter zu verfolgen, vorbehaltlich der Stellungnahmen der Naturschutzbehörden. Der Zeitraum, bis solch eine Maßnahme durchgeführt werden könne sei allerdings ungewiss, merkte Stephan Belke an.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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