Vokalensemble beschenkt sich zum Jubiläum
Himmel und Erde

Vocalensemble Gaienhofen | Foto: Blumen und stehende Ovationen gab es für Maya Boog, Franziska Gottwald, Siegfried Schmidgall, Jörg Dürmüller, Armin Kolarczyk, das Vokalensemble und die Kantorei Gaienhofen und die Südwestdeutsche Philharmonie nach dem zweiten Jubiäumskonzert in der Kirch
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Singen/ Radolfzell. Was für ein Gefühl, wenn über hundert Sängerinnen und Sänger auf der Hochbühne stehen, um unter dem Taktstock vom Siegfried Schmidgall gemeinsam mit einem bestens aufgestellten Klangkörper der Südwestdeutschen Philharmonie zum großen »Freude edler Götterfunken« anstimmt, was längst noch nicht der finale Höhepunkt eines absolut beeindruckenden Konzerts war.

Es waren ja sogar zwei Konzerte - im Radolfzeller Münster am Samstag und am Sonntagabend dann noch in der Singener Nordstadt in der Kirche Liebfrauen, mit denen sich das Vokalensemble Gaienhofen (mit Verstärkung unter anderem durch die Kantorei der Schlossschule Gaienhofen) unter sehr unterschiedlichen akustischen Rahmenbedingungen ein besonderes Geschenk gönnte.

Bei Beethovens 9. Sinfonie, eben jener gewaltigen, die sozusagen fast ein Komponistenleben lang in dem Genie reifte, nahm das Vokalensemble freilich eine Abkürzung, ließ die Vorspiele des 1. und 2. Satz weg um kam dann schnell zur Sache. Ein wirklich erhebender Augenblick, wenn so viele Menschen hier zusammen den Höhepunkt von 25 Jahren Chorschaffen zelebrieren, in denen das Vokalensemble immer auf Siegfried Schmidgall als musikalischem Leiter setzte, der sich zum Konzert sehr beeindruckt zeigte, was aus dem »Samenkorn« geworden ist, das einst bei einem Weihnachtsgottesdienst 1992 in den Boden fiel.

Ein »Vorspiel« hat es natürlich gegeben, und was für eins: Mozarts Messe in c-moll, die schon in ihrer Geschichte so vieldeutig ist, und mit ihrer immer wieder aufbrechenden Verspieltheit noch viele weitere Deutungen zulässt, war eigentlich schon ein Fest für die Sinne, zumal sich die Solisten Maya Boog (Sopran), Franziska Gottwald (Mezzosopran), Jörg Dürmüller (Tenor) und Armin Kolarczyk (Bass) hier trotz der starken Klangkörper zu ihren Rücken eine fesselnde Präsenz ersingen konnten. Diesem besonderen Fest noch eine Steigerung verleihen zu können, nachdem das »Osanna in excelsis« gerade verklungen war, war die große Meisterschaft dieses Jubiläumskonzerts.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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