Rat will Konzentration an der Albrecht-Klinik / Das Strandbad darf aber nicht verkleinert werden
Hausaufgaben für die Kur
Radolfzell. Hausaufgaben für die Verantwortlichen der Mettnau-Kur. Mit großer Mehrheit sprach sich der Radolfzeller Gemeinderat jüngst vor großer Zuschauerkulisse - rund 60 Bürger waren in und vor dem Ratssaal - dafür aus, den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan »Hermann-Albrecht-Klinik« zu verschieben. Doch damit noch nicht genug: Nicht nur der Beschluss wurde vertagt, die Kur-Verantwortlichen müssen auch eine neue Planung vorlegen, die das Strandbad sowie den großen Teil der Anlage des TC Radolfzell unberührt lässt. »Wir wollen weiterhin die Alternativpläne verfolgt sehen, die das Strandbad und die TC-Anlage unberührt lassen«, erklärte Susann Göhler-Krekosch von der SPD. Unterstützung erhielt sie von Christof Stadler von der CDU, der auch den Antrag stellte, das Strandbad für tabu zu erklären: »Das Strandbad heißt so, weil es direkt am Strand liegt und für jeden zugänglich ist. Hier rächt es sich nun, dass wir es vor Jahren versäumt haben, ein Bäderkonzeption aufzustellen.« Stattdessen kritisierte er den Mettnau-Masterplan, in dem eine Konzentration der vier Kur-Standorte auf zwei vorgesehen ist. »Unsere Kur-Gäste schätzen gerade die Weitläufigkeit und wollen die Konzentration auf die Hermann-Albrecht- sowie die Seehalde-klinik gar nicht.« Stattdessen brachte er die Idee eines weiteren Gästehaues, wie es jüngst an der Abrecht-Klinik entstanden ist, am Standort der Kurpark-Klinik ins Spiel.
Thomas Nöken, Fachbereichsleiter Bauen, betonte hingegen, dass man gewillt sei, die Zukunftsfähigkeit der Kur aber auch die freie Zugänglichkeit zur Mettnau zu gewährleisten. Damit traf beim Radolfzeller Bürger, Heinz Küster, auf offene Ohren, der dem Rat nahelegt zu beachten, dass das »Strandbad kein Kuchen sei, bei dem man bei Bedarf ein Stück abschneiden könne«.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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