Narren-Feuerwerk in der Hörihalle

Hägelisaier fallen lieber auf

Gaienhofen. Der närrische Ohrwurm 2017 wird eigentlich in Singen verliehen. Dabei haben die Hägelisaier aus Gaienhofen ihren Fasnethit bereits an ihrem bunten Abend am Samstag präsentiert: Denn das Narrengildenlied hat für die bevorstehende Fasnetzeit eine Frischzellenkur erfahren und wurde in der gut besuchten Hörihalle dem närrischen Publikum präsentiert. Voller Inbrunst sangen Hägelisaier-Präsidentin Corinna Blondzik-Burgo und Ralf Zimmermann im Chor mit den Narren im Saal: »De Hägelisaier war kon blöde Ma, duet Hägeli saie uf de Acker na, so rote Schneckle krüchet do jetzt rum, blos konne Hägeli, des war Seckel dumm. Doch duet üs Gaiehofer des it weh, mir sind vom schönste Dorf am Untersee.«
Überhaupt, der bunte Abend der Hägelisaier war ein närrisches Feuerwerk der guten Laune. Bereits der Kids Rap riss das Publikum von den Stühlen. Im Stile der »Fantastischen Vier« brachte Melissa Blondzik die Halle zum Kochen und spätesten beim Refrain, »Bevor die Hägelisaier fallen, fall‘n sie lieber auf«, wusste selbst der letzte Narr wohin die Reise an diesem Abend gehen sollte: Ein närrischer Seitenhieb auf die angrenzenden Höri-Narren folgte dem nächsten. Dem Publikum schien es zu gefallen: Jung-Närrin Blondzik musste gleich einmal eine Zugabe geben.
Die Seitenhiebe auf die restlichen Höri-Narren setzten sich auch bei den Plätzlegeschichten des Elferrates fort. Häufiger Adressat des Hägelisaier-Spotts: die Heufresser aus Horn. Ein Blick in die Handys des Eferrates verdeutlicht auch warum, denn immer wenn man das Wort »Hosenscheißer« eingebe, wandle es die Autoerkennung in Heufresser automatisch um.
Aber das Beste kam bekanntlich zum Schluss: das bereits erwähnte und up to date Narrenlied. Dass Musiker Zimmermann dabei auf seine »Gage«, ein Wellnesswochenende mit den schönsten Frauen aus Gaienhofen, verzichtete, bleibt wohl sein Geheimnis.

- Matthias Güntert