Ergebnisse für die Gemeinderatswahl stehen fest.
Grüner wird's doch
Radolfzell. Aus dem Milchwerk kamen mittlerweile nach einem Auszählungsmarathon, der den ganzen Tag in Anspruch genommen hat die vorläufigen Endergebnisse für die Radolfzeller Gemeinderatswahl. Beim Ergebnis zeigt sich: Der Trend zum Kreuzchen für die Grünen setzt sich auch bei den Kommunalwahlen durch.
Die Freie Grüne Liste steht nach der Wahl bei 28,36 Prozent. Bei der letzten Wahl im Jahr 2014 konnte die FGL 22,5 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Mit diesem Ergebnis liegt die FGL nach der Wahl sogar deutlich vor der CDU mit 26,82 Prozent und wird damit die stärkste Kraft im neuen Gemeinderat sein. 2014 kam die CDU noch auf 32,3 Prozent der Stimmen.
Konkret bedeutet das, dass sieben Mitglieder der FGL im neuen Gemeinderat platz nehmen werden. Dies sind: Siegfried Lehmann, Zekine Özdemir, Thilo Sindlinger, Nina Löbe-Breimaier, Daniela Löchle, Dr. Anja Matuzak und Gisela Kögel Hensen. Damit verfügt die FGL über einen Sitz mehr als bisher. Die CDU hingegen muss einen Sitz abgeben. Die Christdemokraten sind künftig nur noch mit sieben Mitgliedern im Gemeinderat vertreten. Zur Fraktion gehören Christof Stadler, Bernhard Diehl, Martina Gleich, Helmut Villinger, Lorenz Thum, Hermann Leiz und Stefan Neumeir.
Drittgrößte Fraktion sind die Freien Wähler. Sie stehen bei 18,81 und konnten damit ihren Erfolg von der letzten Wahl in etwa halten. Für sie bleibt es bei fünf Sitzen für Dietmar Baumgartner, Gabriel Deufel, Walter Hiller, Martin Aichem und Josef Klett. Gefolgt werden sie von der SPD mit 13,70 Prozent und vier Sitzen im Gremium. Norbert Lumbe, Derya Yildirim, Reinhard Rabanser und Susann Göhler-Krekosch sind bereits alte Bekannte in den Reihen der Sozialdemokraten. Die FDP bildet zwar mit 12,32 Prozent das Schlusslicht, konnte sich aber im Vergleich zu 2014 um knapp zwei Prozentpunkte verbessern. Auch auf den drei FDP-Plätzen im neuen Gemeinderat werden mit Jürgen Keck, Richard Atkinson und Manfred Brunner bekannte Köpfe platznehmen.
Siegfried Lehmann, der Fraktionsvorsitzende der FGL und Stimmensieger der Wahl (10.908 Stimmen) zeigte sich im Gespräch mit dem WOCHENBLATT mehr als zufrieden mit dem Ergebnis der Wahl. »Das ist ein gigantisches Ergebnis. Wir haben in den letzten Monaten zwar schon gespürt, dass wir viel Zuspruch bekommen, aber dass wir so gut abschneiden, damit hat niemand gerechnet«, so Lehmann freudig. Das Ziel, dass man sich im Wahlkampf gesteckt hatte war laut Lehmann, eigentlich lediglich zweitstärkste Fraktion zu bleiben. Dieses Ziel wurde nun sogar übertroffen.
Enttäuschter ist man bei der SPD. Markus Zähringer, der Vorsitzende des Radolfzeller SPD-Ortsvereins hätte sich ein besseres Ergebnis erhofft, wie er dem WOCHENBLATT verrät. »Wir hatten gehofft ein bisschen zulegen zu können, insbesondere weil unsere Gemeinderatsfraktion in den letzten fünf Jahren sehr gute Arbeit geleistet hat. Aber man sieht nun, dass sich der Momentane Trend auch in Radolfzell durchschlägt«, so Zähringer, der trotzdem auf eine konstruktive Zusammenarbeit im Gremium hofft. Gerade was die städtische Klimaschutzpolitik angeht sei man den Grünen gegenüber durchaus offen, lässt er durchblicken.
Auch der wiedergewählte CDU-Stadtrat Christof Stadler sieht den Bundestrend in Radolfzell angekommen, auch wenn es für ihn trotz allem überraschend kam »bis vor drei vier Wochen hätten wir nicht damit gerechnet uns zu verschlechtern, denn wir haben viele positive Rückmeldungen bekommen«, erklärt Stadler auf Nachfrage des WOCHENBLATTs. Außerdem sei auch die CDU-Fraktion sehr aktiv gewesen in Sachen Umweltschutz.
Wichtig sei dabei allerdings immer Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen. »Dafür wollen wir uns auch in Zukunft einsetzen«, so Stadler.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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